Beleuchtungsindustrie : Zumtobel und Ulrich Schumacher einigen sich auf einen Millionenbetrag

Im Streit zwischen dem Vorarlberger Beleuchtungshersteller Zumtobel und seinem früheren Konzernchef Ulrich Schumacher ist am Landesgericht Feldkirch ein Vergleich erzielt worden. Das teilt Zumtobel mit.

Nach diesem Vergleich willigt Zumtobel ein, an Schumacher einen Betrag von 1.5 Millionen Euro brutto zu zahlen. Das ist rund ein Drittel der von Schumacher geforderten Summe von 4.4 Millionen Euro.

Der überwiegende Teil dieses Betrages entfalle auf Entgeltansprüche aus vergangenen Geschäftsjahren und sei bereits rückgestellt, so das Unternehmen weiter. Der Aufsichtsrat von Zumtobel werde noch diese Woche über die Annahme dieses Vergleichs entscheiden.

Schumacher: Entlassung war nicht gerechtfertigt

Schumacher hatte nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen im Februar 2018 einen Millionenbetrag von seinem früheren Arbeitgeber gefordert. Schumacher begründete die Forderung damals mit dem Argument, seine Entlassung sei ungerechtfertigt erfolgt. Mehr dazu: Millionenklage von Ulrich Schumacher gegen Zumtobel >>

Die Mehrheit der Aktionäre sieht das anders

Dagegen hat auf der ordentlichen Hauptversammlung im Juni 2018 die Mehrheit der Aktionäre gegen die Entlastung des früheren Konzernchefs gestimmt. Mehr dazu: Zumtobel: Hauptversammlung lehnt Entlastung von Schumacher ab >>

Damals wurden seitens des Unternehmens vier Gründe für Schumachers Ablöse genannt: Die Zerrüttung des Verhältnisses mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Jürg Zumtobel; die Beleuchtung von Schumachers privater Großgarage in Deutschland auf Firmenkosten; verrechnete Flugkosten sowie rund 20 ohne Genehmigung des Aufsichtsrats abgeschlossene Geschäftsverträge.

Neuer Chef muss umstrukturieren

Der Vorarlberger Industriebetrieb hat im Juni des Vorjahres den Südtiroler Alfred Felder zum neuen Konzernchef ernannt. Felder fand mehrfach kritische Worte zum Streit zwischen Zumtobel und seinem Amtsvorgänger - aber auch zum Management des Unternehmens.

INDUSTRIEMAGAZIN dazu:

Zumtobel-CEO Alfred Felder: Heiler statt Heiland >>

Zumtobel-Neo-Chef Felder: „Nicht alles rund gelaufen“ >>

Produktion gerade von China nach Serbien verlagert

Der Leuchtenhersteller steckt mitten in einem Umstrukturierungsprozess. Zuletzt wurde ein Teil der Produktion aus China zurück nach Europa geholt und ins serbische Nis verlagert. Bei Zumtobel hieß es dazu, die Produktionskosten in China seien inzwischen höher als in einigen Regionen Europas. Dazu: Zumtobel holt Produktion von China nach Serbien >>

(red)