Elektroautos : Tweet von Elon Musk sorgt bei Tesla für einen Aktiensturz

Screenshot Elon Musk Tesla Batterie
© Screenshot: INDUSTRIEMAGAZIN

Tesla-Chef Elon Musk hat mit einer Serie sonderbarer Tweets den Börsenwert des Elektroauto-Herstellers um Milliarden sinken lassen. Musk schrieb, dass der Kurs der Tesla-Aktie seiner Ansicht nach zu hoch sei. Außerdem twitterte der Milliardär: "Ich verkaufe fast allen physischen Besitz" - und dass er kein Haus mehr besitzen werde. Die Aktie von Tesla beendete den Handelstag danach mit einem Minus von gut zehn Prozent.

Auf die Frage des "Wall Street Journal", ob die Tweets ein Scherz gewesen seien und ob das Unternehmen sie vor der Veröffentlichung abgesegnet habe, antwortete Musk per E-Mail mit einem "Nein", wie die Zeitung berichtete.

Elon Musk ist für skurrile Einträge auf Twitter bekannt

Das könnte den Tesla-Chef erneut ins Blickfeld der US-Börsenaufsicht SEC bringen. Denn eine Vereinbarung mit der Behörde sieht vor, dass Musk sich seine Tweets von dem Unternehmen freigeben lassen muss. Auslöser dafür war Musks Ankündigung bei Twitter im Sommer 2018, dass er erwäge, Tesla von der Börse zu nehmen und die Finanzierung gesichert sei. Die SEC kam nach einer Untersuchung zu dem Schluss, dass Musk keine festen Finanzierungszusagen gehabt habe, und setzte die Twitter-Einschränkungen durch.

Musk ist auch bekannt dafür, mit skurrilen Auftritten bei Twitter für Aufsehen und Verwirrung zu sorgen. So schrieb er nach der SEC-Einigung, er sei das "neue Nichts" von Tesla und löste damit Spekulationen aus, er habe den Chefposten aufgegeben. Am 1. April vergangenen Jahres twitterte er ein Foto mit einem Scherz über eine Tesla-Pleite. Jetzt könnte eine wichtige Frage sein, ob der Hinweis, dass es sich um Musks Meinung handle, ihn von der Freigabe-Pflicht befreit.

Interessant zum Thema:

"Kiffender Kollege als Visionär": Joe Kaeser teilt aus >>

Die Aktion kommt ausgerechnet, während Tesla wirtschaftlich nach hohen Verlusten ins ruhige Fahrwasser kam. erst feierte das Unternehmen mit dem dritten Quartalsgewinn in Folge seine bisher längste Strecke der Profitabilität seit seiner Gründung im Jahr 2003. Der Aktienkurs ist trotz der starken Verluste seit Jahresbeginn um über 80 Prozent gestiegen - obwohl die Corona-Pandemie die Automobilindustrie stark belastet.

Tesla senkt Einstiegspreis für in China produziertes Model 3

Gleichzeitig hat Tesla den Einstiegspreis für das in China produzierte Model 3 um zehn Prozent gesenkt. Mit dem Schritt will sich das kalifornische Unternehmen nach eigenen Angaben für staatliche Subventionen auf dem weltgrößten Fahrzeugmarkt qualifizieren. Dazu: Tesla baut Produktion in China aus um Zölle zu sparen >>>

Der Preis solle von zuvor 303.550 auf 271.550 Yuan (35.430 Euro) reduziert werden. Tesla erhalte 20.250 Yuan pro Fahrzeug als Subvention. China wollte ursprünglich die Beihilfen für elektrische Autos heuer beenden. Im März teilte die Regierung in Peking aber mit, die Unterstützung zu verlängern. Die Subventionen gelten nur für Pkw, die weniger als 300.000 Yuan kosten. (dpa/reuters/apa/red)

Aktuell:

Tesla fährt Produktion in den USA wieder hoch >>

Tesla will in Großbritannien unter die Stromversorger gehen >>