Kfz-Industrie : Toyota festigt führende Position vor VW und GM

Toyota hat seine Position als führender Auto-Hersteller der Welt im abgelaufenen Quartal gefestigt. Während der US-Rivale General Motors (GM) nach einer beispiellosen Pannenserie mit sich selbst beschäftigt ist und VW bei seiner Kernmarke mit hohen Kosten und niedrigen Renditen kämpft, steuern die Japaner auf einen Rekordgewinn im laufenden Geschäftsjahr 2014/15 zu.

Von April bis Juni sei das operative Ergebnis stärker als erwartet um 4,4 Prozent auf umgerechnet gut 5 Mrd. Euro geklettert, teilte Toyota am Dienstag mit. Hierzu trugen unter anderem Kostensenkungen und der schwächere Yen bei, der Exporte ins Ausland erleichtert.

US-Geschäft von Toyota läuft gut

Gefragt sind die Autos des Konzerns besonders in den USA, wo sich primär Geländewagen und Pick-up-Trucks gut verkaufen. In Nordamerika, wo der Betriebsgewinn um fast die Hälfte zulegte, rechnet Toyota im Geschäftsjahr mit einem Absatz von 2,71 Millionen Fahrzeugen. Die bisherige Prognose lag bei 2,62 Millionen Einheiten. Auch für Europa zeigte sich Toyota etwas optimistischer als zuletzt.

Bei Volkswagen fiel der operative Gewinn im zweiten Quartal dagegen um 3 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro. Die Kernmarke VW büßte sogar ein Drittel ein. Firmenchef Martin Winterkorn hat ein Sparprogramm aufgelegt, um den Wolfsburger Dax-Konzern rentabler zu machen. Hier hat Toyota deutlich die Nase vorn. Beim Absatz lag VW inklusive seiner Lkw-Marken zur Jahresmitte allerdings ganz dicht hinter Toyota - 5,06 Millionen verkaufte Fahrzeuge gegenüber 5,09 Millionen.

GM: Technische Mängel

GM hat derzeit ganz andere Sorgen. 29 Millionen Autos mussten in den vergangenen Monaten wegen technischer Mängel in die Werkstätten zurückgerufen werden, Unfallopfer werden entschädigt. Der Überschuss der Opel-Mutter brach im zweiten Quartal deswegen um mehr als 80 Prozent auf umgerechnet 140 Mio. Euro ein.

Toyota bekräftigte unterdessen seine Prognose für das im März 2015 auslaufende Geschäftsjahr. Tritt die Erwartung ein, würde der Betriebsgewinn minimal zulegen, aber einen neuen Bestwert erreichen. Probleme hat Toyota derzeit in vielen Schwellenländern, unter anderem in Thailand, Indien und Brasilien. Im Kalenderjahr 2014 wird daher nun nur noch mit einem Absatz von 10,22 Millionen Fahrzeugen gerechnet - 110.000 weniger als zuvor. (APA/Reuters)