Strompreise : Tiwag reagiert auf starke Strompreiserhöhung im Großhandel

Der Tiroler Landesenergieversorger Tiwag wird mit Jahresbeginn den Strompreis erhöhen. Die Steigerung ab 1. Jänner für Standardhaushalte (mit 3.500 kWh Jahresverbrauch ) belaufe sich auf 0,97 Cent pro Kilowattstunde, erklärte Tiwag-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser. Dies mache für einen Durchschnittshaushalt etwas weniger als 3 Euro pro Monat aus, hieß es.

Der Gesamtstrompreis, der sich zu je einem Drittel aus Energiepreis, Netztarif sowie Steuern und Abgaben zusammensetzt, werde somit um rund 5 Prozent steigen. "Die Erhöhung rein beim Energiepreis macht rund 14 Prozent aus", so Entstrasser. Betroffen seien in etwa 200.000 Kunden.

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Als Gründe nannte der Tiwag-Chef die Entwicklung auf den internationalen Energiemärkten und die mit 1. Oktober vollzogene Trennung der gemeinsamen Strompreiszone mit Deutschland. "Der Preis an der Strombörse hat sich seit Beginn 2016 mehr als verdoppelt", sagte Entstrasser. Und seit der Markttrennung seien die Preise extrem volatil. Seriös könne erst in ein zwei Monaten gesagt werden, wie sich die Trennung der Strompreiszone zwischen Österreich und Deutschland tatsächlich auswirken werde.

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Die bisher letzte Erhöhung datiere aus dem Jahr 2011. Seitdem habe es insgesamt vier Strompreissenkungen gegeben, hob Entstrasser hervor. Der Strompreis liege somit "ein bisserl" unter dem Niveau von 2011. Gemeinsam mit der Vorarlberger Kraftwerke AG, die ihre Energiepreise ebenfalls erhöhe, zähle die Tiwag aber nach wie vor zu den günstigsten Landesenergieversorgern in Österreich, betonte der Tiwag-Chef. Im Osten Österreichs müssten Stromkunden einen bis zu 35 Prozent höheren Energiepreis berappen. (apa/red)