Stahlindustrie : Thyssenkrupp: Gewerkschaft fordert Staatsbeteiligung von über 25 Prozent

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© Peter Martens

Die deutsche Gewerkschaft IG Metall fordert eine Lösung für den angeschlagenen Stahlkonzern Thyssenkrupp Steel bis Weihnachten und einen Staatseinstieg von weit über 25 Prozent. "Steel verliert jede Woche einige Millionen Euro. Das hält der Konzern nicht mehr lange aus", sagte der stellvertretende Aufsichtsrats-Chef und Gewerkschafter Jürgen Kerner der "Rheinischen Post".

Die Höhe des Staatseinstiegs leite sich aus der Frage ab, wie viel Liquidität das Unternehmen zum Überleben brauche. "Das werden deutlich mehr als 25 Prozent sein", sagte Kerner, der geschäftsführendes Vorstandsmitglied und Hauptkassierer der IG Metall ist. Derzeit fänden Gespräche zwischen Konzern, Bund und dem Land Nordrhein-Westfalen auf Arbeitsebene statt. Dabei gehe es vor allem darum, wie man einen Staatseinstieg EU-konform gestalten könne.

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Kerner lehnt zudem das Übernahmeangebot des britischen Konkurrenten Liberty Steel ab. "Vorstand und Aufsichtsrat werden das Angebot von Liberty Steel ernsthaft prüfen. Aber ich kann weder das industrielle Konzept noch eine überzeugende Finanzierung erkennen", sagte er.

Thyssenkrupp macht die Coronakrise zu schaffen. Hinzu kommen noch hausgemachte Fehler wie das ruinöse Stahlabenteuer in Amerika. Zudem ist das Unternehmen stark von der Autoindustrie abhängig. (reuters/apa/red)

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