Elektroautos : Tesla warnt vor Engpässen bei Batterien - Milliarden vom Finanzmarkt

Rohstoffe Grundstoffe Mine Bergbau
© Fotolia

Der US-Elektroautohersteller Tesla erwartet einen weltweiten Mangel an Nickel, Kupfer und wichtigen Mineralien für die Herstellung von Batterien. Teslas globale Versorgungsmanagerin für Batteriemetalle, Sarah Maryssael, erklärte auf einer Konferenz in Washington, dass der Autohersteller mit einer Knappheit bei wichtigen Rohstoffen rechne, sagten zwei Teilnehmer der Konferenz.

Aktuell zu Tesla:

Jetzt fährt Tesla in Österreich der Konkurrenz davon >>

Berichte über Explosion eines Tesla Model S - in einer Garage, nicht auf der Autobahn >>

Einem Tesla-Sprecher zufolge waren die Kommentare auf die langfristigen Versorgungsprobleme bezogen, die bei diesen Materialien auftreten könnten. Kupfer, Nickel, Lithium und verwandte Mineralien sind Schlüsselkomponenten für die Herstellung von Elektrofahrzeugbatterien. Elektroautos verbrauchen etwa doppelt so viel Kupfer wie Verbrennungsmotoren. Die Kupferindustrie hat jahrelang zu wenig investiert und arbeitet nun fieberhaft an der Ausbeutung neuer Minen.

Mehr Nickel, weniger Kobalt

Maryssael fügte den Quellen zufolge hinzu, Tesla werde sich stärker auf Nickel konzentrieren. Unternehmenschef Elon Musk hatte bereits angekündigt, weniger Kobalt in Batteriekathoden einzusetzen. Kobalt wird hauptsächlich in der Demokratischen Republik Kongo abgebaut. Dort gibt es immer wieder Vorwürfe der Kinderarbeit.

Dazu:

Kobalt: Ein sehr problematisches Schlüsselmaterial für Elektroautos >>

Kobalt aus dem Kongo: Kinderarbeit für schöne neue Elektroautos >>

Tesla will mehr als zwei Milliarden Dollar vom Kapitalmarkt

Zeitgleich will sich Tesla mehr als zwei Milliarden Dollar (1,8 Mrd. Euro) an frischem Geld bei Investoren beschaffen. Das Unternehmen kündigte eine entsprechende Kapitalerhöhung an. Musk hatte einen solchen Schritt zuletzt schon angedeutet, nachdem Tesla im ersten Quartal einen hohen Verlust und relativ geringe Barreserven auswies.

Tesla schreibt weiter hohe Verluste

Analysten sehen angesichts der dürftigen Kapitaldecke des Unternehmens schon lange Mittelbedarf. Musk hatte allerdings zunächst monatelang behauptet, frisches Geld sei nicht nötig und Anlegern dauerhafte Gewinne versprochen. Tesla verfolgt mit seinen Elektroautos ambitionierte Expansionspläne, die enorm viel Geld verschlingen, rutschte zuletzt aber wieder tief in die roten Zahlen.

Aktuell dazu:

Tesla: Nach zwei positiven Quartalen wieder tief in der Verlustzone >>

Die nun geplante Kapitalerhöhung soll in Form von Wandelanleihen und Aktien erfolgen, Firmenchef Musk will sich auch selbst mit 10 Mio. Dollar beteiligen. Insgesamt könnte Tesla über 2,1 Mrd. Dollar einsammeln. Am Markt kam dies gut an, die Tesla-Aktien schossen vorbörslich um fünf Prozent in die Höhe. Im ersten Quartal machte Tesla gut 702 Mio. Dollar Verlust.