Autoindustrie : Tesla: Auslieferungsrekord kann Aktienabsturz nicht verhindern

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Der US-Elektroautobauer Tesla hat einen neuen Auslieferungsrekord erreicht, die Markterwartungen aber dennoch enttäuscht. Im dritten Quartal wurden insgesamt 97.000 Autos an die Kundschaft gebracht, wie Tesla im kalifornischen Palo Alto mitteilte.

Absturz an der Börse

Trotz des neuen Bestwerts kamen die Absatzzahlen bei Anlegern gar nicht gut an. Die Tesla-Aktien fielen im frühen US-Börsehandel um mehr als sieben Prozent. Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet, zumal Teslas ehrgeiziger Firmenchef Elon Musk kurz zuvor noch Zuversicht geschürt hatte. "Wir haben die Chance, unser erstes Quartal mit 100.000 Auslieferungen zu erreichen", schrieb der 48-jährige Tech-Milliardär in einer in US-Medien veröffentlichten E-Mail an die Tesla-Mitarbeiter. Dazu: Tesla steht offenbar vor einem Auslieferungsrekord >>

Letztlich schaffte Tesla zwar einen neuen Rekord, verfehlte aber Musks sechsstelliges Auslieferungsziel und erreichte nur einen Anstieg von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Analysten äußerten sich kritisch. "Wir fragen uns, ob die Nachfrage nach Teslas Autos abflacht", schrieb Experte Joe Osha vom Investmentmanager JMP Securities und stufte das Kursziel für Teslas Aktien herab.

Auslieferungen des zentralen "Model 3" steigen

Der Großteil der ausgelieferten Autos entfiel mit 79.600 Stück auf den Hoffnungsträger Model 3. Während die Nachfrage nach Teslas günstigstem Fahrzeug hoch bleibt, gerät der Absatz der älteren Luxuswagen Model S und X ins Stocken. Diese Abschwächung und den Einfluss, den sie auf die Profitabilität habe, dürfte Investoren weiter umtreiben, meint Nomura-Experte Christopher Eberle.

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Erreichen der Jahresziele wird schwer

Fest steht: Für Tesla-Chef Musk wird es nun sehr schwierig, seine ambitionierten Jahresziele zu erreichen. 2019 will er insgesamt 360.000 bis 400.000 Wagen ausliefern. Dafür müsste Tesla sich im Schlussquartal deutlich steigern. Außerdem fürchten Anleger, dass die von Musk versprochenen schwarzen Zahlen nicht erreicht werden, da die Gewinnspannen beim boomenden Model 3 gering sind. (dpa/apa/red)