Bauindustrie : Teilsperre der Wiener U-Bahn-Linie U2 hat begonnen

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© APA/HERBERT NEUBAUER

Alle jene, die die Wiener U-Bahn-Linie U2 regelmäßig benutzen, müssen sich ab sofort umstellen. Der Betrieb auf einem Teilstück ist eingestellt - und das durchaus langfristig. Grund sind die Baurbeiten für das U2/U5-Linienkreuz. Als Ersatz verkehrt die Straßenbahn "U2Z" am Ring. Im gesamten Netz wird umfangreich über die Maßnahme informiert. So manche Fahrgäste waren trotzdem überrascht.

Die Sperre erfolgt in mehreren Stufen. Zunächst wird es für drei Tage nur einen Betrieb zwischen Praterstern und Seestadt geben. Ab Montag wird der Abschnitt zwischen Praterstern und Schottentor wieder einbezogen. Zwischen Schottentor und Karlsplatz gibt es hingegen bis Herbst 2023 keinen Betrieb. Dieser wird langfristig eingestellt. Die U2-Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz stehen somit nicht mehr zur Verfügung.

Auf der demnächst nicht mehr befahrenen Strecke wird künftig die U5 unterwegs sein, die ab 2026 in der ersten Ausbaustufe den Karlsplatz und den Frankhplatz verbindet. Der Abschnitt wird unter anderem mit Glaswänden und -türen am Bahnsteig ausgestattet, da die U5 vollautomatisch - also ohne Fahrpersonal - betrieben wird. Während der Teilsperre wird es ein Ersatzangebot geben: Die Linie "U2Z", also eine zusätzliche Straßenbahn am Ring. Um den Kapazitätsverlust während der langen Auszeit auszugleichen, wird aber auch die U1 zu den Hauptverkehrszeiten verstärkt.

Die U2 wird nach der Ende der Sperre noch einmal auf ihre "alte" Teilstrecke zurückkehren - also die völlig neu gestalteten, eigentlich für die U5 modernisierten Stationen nutzen. Auch die türkise Linie U5 wird dann später neben der U2 diesen Abschnitt befahren. Der Parallelverkehr wird laut derzeitigem Stand 2028 enden. Die U2 wird dann beim Rathaus abzweigen und den Matzleinsdorfer Platz ansteuern - über die neuen Haltestellen Neubaugasse, Pilgramgasse und Reinprechtsdorfer Straße.

Die Wiener Linien informierten bereits seit längerer Zeit mittels Durchsagen in den Zügen über die Sperre. war dann auch im Umfeld der betroffenen Stationen nicht zu übersehen, dass sich etwas geändert hat. Wer etwa mit der U3 bis zum Volkstheater fuhr, konnte in der Station Hinweistafeln bzw. Piktogramme erblicken, die den Weg zur Ersatz-Bim anzeigten. Alle U2-Wegweiser wurden hingegen durchgestrichen. Der Bahnsteig der lila Linie war mit einem Bauzaun abgesperrt worden, versehentliches Warten auf die nicht mehr einfahrende U2 ist damit ausgeschlossen.

Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe standen an neuralgischen Punkten, um Fahrgäste über die Situation zu informieren. Der Andrang hielt sich dabei in Grenzen, da offenbar die meisten U-Bahn-Nutzer auf die Sperre vorbereitet waren. Manche waren aber auch sichtlich erstaunt darüber, dass sie nicht wie gewohnt umsteigen konnten. Sie wurden von den Bediensteten über die Ausweichmöglichkeiten unterrichtet. (apa/red)