Insolvenz : Teak Holz ist endgültig pleite

Im März gab es noch einen Hoffnungsschimmer: Der Linzer Plantagenbetreiber Teak Holz International AG (THI) wollte eine Zwischenfinanzierung präsentieren, die Verhandlungen seien in der finalen Phase. Daraus ist scheinbar nichts geworden, nächste Woche wird der THI-Vorstand einen Insolvenzantrag ohne Eigenverwaltung beim Handelsgericht stellen

Das im Jahr 2006 gegründete Unternehmen war kurz nach dem Börsengang 2007 bereits in die Schlagzeilen geraten. Damals waren Zweifel an der Güte der Teakholzplantagen in Costa Rica aufgekommen, der damalige Vorstandschef Johannes Hofer musste fünf Monate nach dem Gang auf das Börsenparkett den Hut nehmen. Der Anlegerschützer Wilhelm Rasinger hatte angesichts der angespannten Finanzsituation Anfang des heurigen Jahres den Börsengang von Teak Holz im Nachhinein als einen Fehler bezeichnet. Er unterstrich damals, dass ein Unternehmen, dass erst 15 bis 20 Jahre später bei der Ernte der Teakbäume erstmals Erträge erzielt, nicht für die Börse geeignet war. Um diese lange Durststrecke bis zur Ernte zu überstehen, hätte man eine andere Finanzierung gebraucht.

Der Vorstand musste im Dezember 2014 mitteilen, dass auf den Plantagen in Costa Rica nur halb so viele Teakbäume stehen wie in den Vorjahren bilanziert und schockte damit die Börse und seine Anleger. Teak Holz sitzt auf einem Schuldenberg von über 30 Millionen Euro. Der Wirtschaftsprüfer PwC zog Ende Mai 2015 das Testat für den THI-Jahresabschluss 2013 zurück, da die Teak-Bäume in Costa Rica zu hoch bewertet wurden. Ende August konnte Teak Holz dann eine Ende August fällige Wandelschuldverschreibung aus dem Jahr 2010 nicht bedienen. Um die angestrengte Sanierung ohne Eigenverwaltung zu schaffen, muss die Mehrheit der Gläubiger dem Sanierungsplan zustimmen und Teak Holz muss innerhalb von zwei Jahren mindestens 20 Prozent der Schulden zurückzahlen. Ein externer Masseverwalter wacht über die Einhaltung des Sanierung. (apa)