Energiewende : Strom aus Erneuerbaren: Österreich in der EU Nummer eins

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© Peter Martens

Österreich ist Spitzenreiter beim Anteil der erneuerbaren Energiequellen im Strombereich. Laut Eurostat-Daten kam die Alpenrepublik 2016 auf 72,6 Prozent und lag damit vor Schweden (64,9 Prozent) sowie Portugal (54,1 Prozent). Der EU-Durchschnitt lag lediglich bei 29,6 Prozent. Schlusslicht in diesem Bereich war Malta mit nur 5,6 Prozent.

Absoluter Spitzenreiter: Norwegen mit 105 Prozent

Bei europäischen Nicht-EU-Ländern sticht Norwegen mit 104,7 Prozent hervor, das bedeutet, dass das Land mehr erneuerbare Energien produziert als es verbraucht. Dahinter folgt Island (95,3 Prozent), aber auch Albanien (86,0 Prozent) ist noch besser als Österreich. Montenegro kam auf 51,0 Prozent, Serbien auf 29,3 Prozent und Mazedonien auf 24,1 Prozent.

Erneuerbare in Österreich: 33,5 Prozent Gesamtanteil

Geht man vom Gesamtanteil der Erneuerbaren an allen Energieträgern aus, lag Österreich 2016 mit 33,5 Prozent auf Rang vier in der EU. Hier konnte Schweden mit 53,8 Prozent als Spitzenreiter punkten, vor Finnland (38,7 Prozent) und Lettland (37,2 Prozent). Der EU-Durchschnitt betrug hier 17 Prozent.

Aufgeschlüsselt nach den verschiedenen Erneuerbaren Energieträgern lag die Wasserkraft mit 36,9 Prozent voran. Dann kommt die Windkraft mit 31,8 Prozent. Solarenergie wird mit 11,6 Prozent ausgewiesen und andere erneuerbare Quellen mit 19,7 Prozent.

Windkraft kommt in Österreich auf elf Prozent des Gesamtstromverbrauchs

Der heimische Interessensverband IG Windkraft verweist in dem Zusammenhang auf den neuen Ökostrombericht, wonach die geförderte Ökostrommenge aus Windenergie im vergangenen Jahr um 17 Prozent erhöht werden konnte. Alle Windräder in Österreich produzierten demnach insgesamt sieben Terrawattstunden Windstrom. Damit kommt aus der Windkraft derzeit elf Prozent des österreichischen Stromverbrauches.

Das „sensationelle Windjahr" 2017 verdecke jedoch die Tatsache, dass seit drei Jahren "immer weniger Windräder gefördert werden", meint dazu Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. Er fordert neue Gesetze, die den nötigen Ausbau ermöglichen würden, mit dem 2030 eine komplette Stromversorgung aus Erneuerbaren möglich werde.

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Erneuerbare: Zahlen zu weiteren Ländern

Bei der Windkraft rangieren hinter den ersten drei Ländern Dänemark (53,7 Prozent), Lettland (51,3 Prozent), Kroatien (46,7 Prozent), Rumänien (42,7 Prozent), Spanien (36,6 Prozent), Italien (34,0 Prozent), Finnland (32,9 Prozent), Deutschland (32,2 Prozent) und Slowenien (32,1 Prozent).

Unter dem EU-Durchschnitt lagen Irland (27,2 Prozent), Großbritannien (24,6 Prozent), Griechenland (23,8 Prozent), Slowakei (22,5 Prozent), Frankreich (19,2 Prozent), Bulgarien (19,2 Prozent), Litauen (16,8 Prozent), Belgien (15,8 Prozent), Estland (15,5 Prozent), Tschechien (13,6 Prozent), Polen (13,4 Prozent), Niederlande (12,5 Prozent), Zypern (8,6 Prozent), Ungarn (7,2 Prozent), Luxemburg (6,7 Prozent) und Malta (5,6 Prozent).

(red mit apa)