Strafzölle: So teuer wäre es für die Metallindustrie geworden

Helmut Wieser AMAG
© Matthias Heschl

Nach einer ersten Schätzung des Wiener Instituts für Internationale Wirtschaftsvergleiche (WIIW) dürften die US-Strafzölle auf Stahl und Aluminium die Gesamtexporte um 186,96 Mio. Euro verringern. Ein Anteil am Gesamtkuchen im Promillebereich, denn 2017 lagen Österreichs Ausfuhren laut Statistik Austria bei insgesamt rund 142 Milliarden Euro.

Direkt betroffen sind rund fünf Unternehmen aus der Stahl- und Alubranche. Vor allem das Ranshofener Unternehmen AMAG dürfte als Unternehmen direkt unter den protektionistischen Maßnahmen leiden: Das Unternehmen hat bereits bekanntgegeben, einen Gewinnrückgang im Millionenbereich zu erwarten, kommt es zu den neuen Zöllen in den USA. Der Stahlerzeuger Voestalpine tätigt, im Gegensatz zur AMAG, etwa zwei Drittel der US-Umsätze von rund einer Mrd. Euro als lokaler Erzeuger in den USA und dürfte daher weniger stark betroffen sein.

Auch das Salzburger Unternehmen Eisenwerk Sulzau-Werfen wäre von Strafzöllen direkt betroffen. Diese hätten „eine für die US-amerikanischen Kunden wohl kaum akzeptable Preiserhöhung zur Folge", so Vertriebsleiter Hubertus Weinberger.

Vor allem im Zuge der Lieferkette betrifft der neue Protektionismus jedoch die gesamte Metallindustrie: Sollte die Nachfrage großer deutscher Stahlzentren aufgrund der neuen Zölle nachgeben, dürfte das auch die verhältnismäßig große heimische Metallbranche betreffen.

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