Bauindustrie : Strabag: Deutlich mehr Gewinn in 2020 trotz Krise

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Österreichs größter Baukonzern Strabag ist gut durch das erste Coronakrisenjahr gekommen. Die Produktionsleistung verringerte sich 2020 um 7 Prozent auf 15,45 Mrd. Euro, es blieben aber höhere Gewinne als 2019. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 6 Prozent auf 395,2 Mio. Euro. Nach Steuern blieb ein Überschuss von 399,1 Mio. Euro (plus 5 Prozent). Der Gewinn je Aktie stieg von 3,62 auf 3,85 Euro, wie das börsennotierte Unternehmen bekanntgab.

Von dem Ergebnis sollen die Aktionäre des Bauriesen in Form einer massiv erhöhten Dividende in Höhe von 1,90 Euro je Anteilsschein profitieren. Die Ausschüttung für 2019 war wegen der Pandemie von 1,80 auf 90 Cent pro Aktie halbiert worden.

"Strategie und Geschäftsmodell haben sich bewährt"

"Ein Ende der Pandemie ist zwar noch nicht zuverlässig prognostizierbar, aber wir können aus heutiger Sicht sagen, dass sich unsere Strategie und unser Geschäftsmodell bewährt haben", so Konzernchef Thomas Birtel. "Für 2021 erwarten wir daher eine leichte Leistungssteigerung, wenngleich sich die EBIT-Marge, unsere wichtigste finanzielle Steuerungskennzahl, wieder normalisieren sollte, insbesondere in Hinblick auf die aktuell beobachtbaren Preissteigerungen bei Baumaterialien."

Angesichts des deutlich gesteigerten Auftragsbestands per 31. Dezember 2020 von 18,37 Mrd. Euro (plus 5 Prozent) blickt das Management den Angaben zufolge "vorsichtig optimistisch" in die Zukunft und erwartet für das laufende Geschäftsjahr eine Produktionsleistung "geringfügig über dem Vorjahresniveau". Die EBIT-Marge soll heuer aber wieder unter 4 Prozent sinken, im abgelaufenen Jahr sprang sie von 3,8 auf 4,3 Prozent.

"Zusammentreffen vieler positiver Faktoren"

Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wurde trotz Krise von 602,6 auf 630,7 Mio. Euro gesteigert. Zurückzuführen war dies laut Strabag "auf ein Zusammentreffen vieler positiver Faktoren insbesondere im Verkehrswegebau in den Kernmärkten, die die Covid-19-bedingten Ergebnisbelastungen überwogen haben". Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen blieb ein Überschuss (EBITDA) von 1,18 Mrd. Euro, nach 1,11 Mrd. Euro im Jahr davor (plus 5 Prozent).

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Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 7,1 auf 8 Prozent. Die Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen weiteten sich 2020 "infolge der hohen Investitionen in den Vorjahren" um 33,1 Mio. auf 543,80 Mio. Euro aus.

Der konsolidierte Umsatz des Bauriesen verringerte sich um 6 Prozent auf 14,75 Mrd. Euro. Der weltweite Personalstand wurde um 3 Prozent auf 74.340 Mitarbeiter gekürzt (2019: 76.919). (apa/red)