Coronavirus : Sloweniens Industrie produziert wieder - unklare Situation bei Magna

Slowenische Großunternehmen, die wegen der Coronaepidemie eine Zwangspause eingelegt haben, nehmen ihre Produktion allmählich wieder auf. Unterdessen wird in der Tourismusbranche eine drastische Schrumpfung befürchtet, berichtete die Nachrichtenagentur STA.

Situation bei Magna noch offen

Unklar ist weiterhin, wann der Betrieb im slowenischen Magna-Werk wieder aufgenommen wird. In der Lackiererei steht der Betrieb seit 17. März. Der Produktionsstart hänge von der Mutterfabrik in Graz ab.

Auch im slowenischen Renault-Werk Revoz steht der Betrieb still. Die Produktionsaufnahme, zunächst eine Schicht, soll jedoch in Kürze starten. Der Autozulieferer Cimos plant den Produktionsstart erst Ende April bzw. Anfang Mai.

Gorenje, Adria Mobil und Elan produzieren wieder

Dagegen haben die meisten Großunternehmen ihre vorläufig eingestellte Produktion wieder hochgefahren. Der Haushaltsgeräte-Hersteller Gorenje, der inzwischen vom chinesischen Elektronikkonzern Hisense aufgekauft wurde, hat den Betrieb in seinen Standorten in Slowenien, Serbien und Tschechien vor wenigen Tagen wieder aufgenommen. Auch beim Freizeitfahrzeug-Hersteller Adria Mobil und beim Sportartikel-Produzenten Elan, sowie bei der Tochter des Haushaltsgerätekonzern BSH ist die Produktion erneut angelaufen.

Rückgänge in der vom Tourismus abhängigen Volkswirtschaft

Die slowenische Tourismusorganisation (STO) rechnet damit, dass die Nachfrage um 60 bis 70 Prozent einbrechen wird - unter der Voraussetzung, dass die Coronamaßnahmen in der Region mit Juni gelockert werden. Andernfalls könnte der Einbruch noch größer sein, wie STO-Chefin Maja Pak der STA sagte.

Slowenien befindet sich in einer besonders prekären Situation: Das Land liegt nicht nur in unmittelbarer Nachbarschaft des Corona-Hotspots Italien, es ist auch abhängig von ausländischen Gästen, die drei Viertel der Ankünfte ausmachen. Italien, Deutschland und Österreich sind die wichtigsten Märkte.

Im Vorjahr verzeichnete Slowenien insgesamt 6,2 Millionen Ankünfte und 15,8 Millionen Nächtigungen. Laut der Professorin der Laibacher Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Tanja Mihalic, könnte es nach der Coronaepidemie bis 2023 oder 2024 dauern, bis die slowenische Tourismusbranche wieder diese Zahlen erreichen wird, berichtete die STA. (apa/red)