Laserschneidmaschine : Schneidgeschwindigkeit verdoppeln

Neben der Vorschubgeschwindigkeit wird auch der Einstechprozess schneller. Gemeinsam wirkt sich das auf den Tafeldurchsatz aus. Im Vergleich zum Standardschnitt kann dieser nahezu doppelt so hoch ausfallen. Darüber hinaus spart das neue Düsendesign Schneidgas. Highspeed kommt mit durchschnittlich 40 Prozent und Highspeed Eco mit 70 Prozent weniger Stickstoff aus. Mit den neuen Prozessen setzt Trumpf einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zu geringeren Teilekosten.

Eine Aufgabe des Schneidgases im Schmelzschnitt besteht darin, das geschmolzene Material aus der Schnittfuge zu blasen – und das mit relativ hohem Gasdruck und damit verbundenen, hohen Betriebskosten. Baustahl wurde vor allem in höheren Blechdicken daher meist mit Sauerstoff im Brennschnitt geschnitten. Dem Vorteil geringer Gaskosten stand der Nachteil oxidierter Schnittkanten gegenüber, die häufig Nacharbeit erforderten. Bei den neuen Prozessen Highspeed und Highspeed Eco führen Gaseinsparung und gesteigerte Geschwindigkeit dazu, dass Baustahl mit Stickstoff deutlich wirtschaftlicher bearbeitet werden kann als bisher. Außerdem konnte der Anwendungsbereich eines Lasers mit acht Kilowatt im Schmelzschnitt erweitert werden. Wo bisher nur zehn Millimeter Blechdicke möglich waren, schneidet der Laser jetzt bis zu zwölf Millimeter dicke Bleche.

Beim Highspeed-Prozess kommt eine so genannte Nebenstromdüse zum Einsatz. Ein Teil des Schneidgases tritt durch die Düsenmitte gemeinsam mit dem Laserstrahl aus; der Rest bildet um den Hauptstrahl herum einen Nebenstrom. Dieser konzentriert den Hauptstrahl auf den Schnittspalt. Die Schmelze wird so effektiver ausgetrieben. Die patentierte Düse des Schneidprozesses Highspeed Eco ist zusätzlich mit einer Hülse ausgestattet. Sie führt das Gas direkt in den Schnittspalt und sorgt so dafür, dass kein oder nur ein geringer Anteil des Gases seitlich abströmt. Während die bewegliche Hülse bei der Bearbeitung über das Material gleitet, hat die Düse einen Abstand von 1,5 Millimetern zur Blechoberfläche. Dadurch überwindet sie mühelos Materialaufwürfe, die beim Einstechen entstehen können, was die Einstechzeiten reduziert und der Gefahr von Beschädigungen vorbeugt.

Die Highspeed-Prozesse sind verfügbar für mittlere und dicke Bau- und Edelstahlbleche ab vier Millimetern im Schmelzschnitt. In diesem Anwendungsbereich kommt bei den neuen Prozessen nur noch ein Düsendurchmesser zum Einsatz. Das beugt der Gefahr von Verwechslungen vor und reduziert Rüstzeiten. Was die Qualität betrifft, zeichnet sich die Schnittkante durch eine homogene Optik bei geringer Rautiefe aus.