Logistik : Schlumberger: Übersiedlung von Wien ins Burgenland nicht wie geplant

Der burgenländische Wirtschaftslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) rechnet bei der abgespeckten Ansiedelung der Schlumberger-Sektproduktion in Müllendorf bei Eisenstadt mit 20 bis 25 Prozent weniger Investitionsvolumen. Das Land will aber weiter das Gespräch suchen. Die von SPÖ-Landesrat Christian Illedits für ihre Rolle in der Causa kritisierte ÖVP wiesnachmittag die Vorwürfe zurück.

Proteste von Anrainern

Der FPÖ-Landesrat und der Geschäftsführer der Wirtschaft Burgenland (WiBuG), Harald Zagiczek, betontenachmittag in einer Pressekonferenz in Eisenstadt u.a., es gehe auch darum, die Reputation des Wirtschaftsstandortes Burgenland aufrechterhalten. Schlumberger hatte angekündigt, am geplanten neuen Standort Müllendorf (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) nach Anrainereinsprüchen nun doch kein Hochregallager zu bauen und den Baustart für den Neubau des Produktionsstandortes auf unbestimmte Zeit zu verschieben. Die Produktion und das Lager sollten von Wien-Heiligenstadt ins Burgenland übersiedeln.

Petschnig dazu: "Diese Entwicklung tut mir leid, weil diese Investition in ihrem vollen Ausmaß eine der größten in der laufenden Legislaturperiode im Burgenland gewesen wäre." Das Herzstück des Projektes, die Sektkellerei, komme jedoch. "Das Wunschdatum der Fertigstellung 2020 bleibt ein Wunschdatum, allerdings will man sich nicht mehr darauf festlegen."

Schlumberger will nicht in vollem Umfang bauen

Für Zagiczek ist "der Standort Müllendorf wegen seiner Lage mit der A3-Anbindung optimal: Nicht ein Lkw müsste hier durch die Ortschaft fahren, um zum neuen Standort zu gelangen." Da Schlumberger nun nicht in vollem Umfang bauen wolle, rechnet Zagiczek damit, "dass die Investitionssumme von ursprünglich 80 Mio. Euro um 20 bis 25 Prozent geringer ausfallen wird." Dementsprechend würde sich auch die Zahl der in einem ersten Schritt geplanten 70 Arbeitsplätze voraussichtlich verringern, so Zagiczek.

Die von der SPÖ am Vormittag kritisierte ÖVP deponierte hingegen, ihr sei die Meinung der Bürger wichtig. Rot-Blau habe Schlumberger scheinbar das Gelbe vom Ei versprochen. "Jetzt können die Versprechen nicht gehalten werden und die SPÖ muss einen Schuldigen finden", so Landesgeschäftsführer Christoph Wolf und die Bezirks-bzw. Gemeindeparteichefs, Christoph Zarits und Berthold Pavitsich. Wenn die Bürger mit einer geplanten Betriebsansiedelung nicht zufrieden seien, müsse man diese Bedenken ernst nehmen. (apa/red)