Bodenversiegelung : Salzburg kann den enormen Flächenfraß verlangsamen

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© Peter Martens

Salzburg habe eine Trendumkehr beim Flächenverbrauch geschafft. Das erklärte der für Raumordnung ressortzuständige Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP) bei einem Pressegespräch. Im Jahr 2019 wurden 46 Hektar als Bauland für Wohnzwecke oder Betriebe gewidmet. "Der Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre liegt bei 71,35 Hektar", sagte Schwaiger.

Es sei gelungen, Wirtschaftswachstum und Bodenverbrauch zu entkoppeln, zeigte sich der Politiker zufrieden. Er sieht für die Trendumkehr mehrere Gründe: Die Experten des Landes würden mit den Gemeinden partnerschaftlich zusammenarbeiten und sie als Serviceeinrichtung in Raumordnungsfragen frühzeitig unterstützen.

Baulandmodelle der Gemeinden, die früher fast ausschließlich für den Bau von Einfamilienhäusern verwendet wurden, setzten nun viel stärker auch bei verdichteten Wohnformen mit weniger Bodenverbrauch an. Das beginne schon bei der vorausschauenden Einteilung von Parzellen.

Quadratmetergenaue Bilder aus dem Weltall

Um den Bodenverbrauch dauerhaft zu senken, müsse man auch genau hinsehen, wo Flächen wie genutzt werden, sagte Schwaiger. So ziehe der Bau von Umfahrungen im Lauf der Zeit meist Widmungen von Gewerbegebieten nach sich. Um einen genauen Überblick über den tatsächlichen Flächenverbrauch zu bekommen, setzt das Land Salzburg nun auf digitale Möglichkeiten. Noch heuer werden mittels Satellitenbildern quadratmetergenau die Echtdaten der Nutzung aller Flächen im Land erhoben. Mit dieser Basis könne man durch jährliche Vergleiche Veränderungen erkennen und reagieren, kündigte Schwaiger an.

Bewegung in die Verfügbarkeit von schon gewidmetem Bauland soll die 2023 in Salzburg in Kraft tretende Infrastrukturabgabe bringen. Ziel von Schwaiger ist es, den niedrigen Wert bei den Neuwidmungen auch in Zukunft zu halten. "Wenn uns das gelingt, bin ich zufrieden", meinte der Landesrat. (apa/red)