Stellenabbau : SAG schließt Pinzgauer Werk

Die SAG hat ihr Werk in Lend geschlossen, 83 Mitarbeiter sind bereits zur Kündigung beim AMS angemeldet. Das Werk gehörte als Tochterfirma namens Aluminium Lend GmbH zur Materials-Sparte des SAG-Konzerns und wird jetzt dem Masseverwalter übergeben. Dort wurden Alu-Legierungen produziert.

Noch vor drei Wochen, beim Interview mit Industriemagazin-Autor Josef Ruhaltinger für die aktuelle Ausgabe, sagte SAG-Chefin Karin Exner-Wöhrer dass sie darum kämpfe, die Standorte zu erhalten. Ein Punkt war dabei auch das massive Problem, qualifizierte Mitarbeiter zu finden: "Es ist schon seit geraumer Zeit nicht mehr möglich, unseren Bedarf beispielsweise für die Pinzgauer Standorte zu decken."

Preisdruck zu hoch

Die Werksschließung war dabei aber dem teuren Aluminium geschuldet. Denn da das Alu nicht selbst erzeugt, sondern zugekauft wurde, habe man dem Preisdruck bei diesem Rohstoff, der sich in den vergangenen Monaten zugespitzt habe, schlicht nicht mehr standhalten können, erklärte Konzernsprecher Hannes Rest gegenüber der APA. Zum teuren Alu-Rohstoff käme bei den Gusslegierungen zudem ein äußerst harter Preiskampf. Die Eigentümerfamilie hatte über die vergangenen Jahre 13 Mio. Euro in die Aluminium Lend GmbH eingeschossen.

"Keiner möchte zu diesem Zeitpunkt eine solche Nachricht haben, aber es ging einfach nicht mehr anders", so Rest weiters. Es seien ja auch keine Querfinanzierungen zwischen den Konzernsparten möglich, denn die Motion-Sparte laufe gut. Erhalten bleiben in Lend daher das Hauptquartier der SAG Gruppe, die weltweit nach dem Stellenabbau weiterhin mehr als 1.100 Leute beschäftigt, und auch die Forschung und Entwicklung des Konzerns sowie die weitere Tochter Alutech.

Den betroffenen Mitarbeitern werde man versuchen, adäquate Angebote zu machen, um möglichst viele zu übernehmen. Garantie gebe es aber keine, hieß es in einer Unternehmensaussendung. (apa)