Erdgas : Russland an die Ukraine: Ohne "stabile Lage" kein Gastransit

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Russland knüpft den Gastransit durch die Ukraine in die EU nach der Inbetriebnahme der im Bau befindlichen Ostseepipeline Nord Stream 2 an Bedingungen. Ein neues Abkommen hänge unter anderem von einer stabilen politischen Lage und günstigen wirtschaftlichen Umständen ab, so der russische Regierungschef Dmitri Medwedew in einem Interview mit dem "Luxemburger Wort".

Da das Transitabkommen Russlands mit der Ukraine Ende 2019 ausläuft - dann soll auch Nord Stream 2 fertig sein -, muss ein neues ausgehandelt werden. "Ich betone das besonders: Wir beenden den Transit durch aktive Leitungen nicht", sagte Medwedew vor einem Besuch im Großherzogtum.

Gegner von Nord Stream 2 befürchten, dass Russland seinen Transit durch die Ukraine wegen des politischen Konflikts beider Länder einstellen könnte. Medwedew sagte auch, dass das Verhältnis zwischen den Firmen beider Länder geklärt werden müsse. Der ukrainische Energiekonzern Naftogaz und der russische Gasriese Gazprom hatten stets über Verträge und Preise gestritten.

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Die verarmte Ukraine ist auf die Milliardeneinnahmen aus dem Transit russischen Gases in die EU angewiesen. Allerdings gilt das marode Leitungsnetz des Landes als dringend sanierungsbedürftig. Medwedew sagte, dass Russland eine Vielzahl von Transportwegen nutzen wolle. "Je mehr Transitrouten es gibt, desto zuverlässiger ist die Lieferung", sagte er. (dpa/apa/red)

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