Standort : Rumänien sieht seine Chance bei VW gekommen

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© APA/dpa/Jörg Sarbach

"Wir haben neue Gespräche mit dem Volkswagen-Konzern angestoßen", zitierte die rumänische Tageszeitung "Ziarul Financiar" Handelsminister Stefan Radu Oprea. Rumänien verfüge über "sehr gute" technische Voraussetzungen und habe kein Problem, Arbeitskräfte zu bekommen. In Rumänien wird bereits der zu Renault gehörende Dacia produziert.

Neben Rumänien buhlt aber auch das Nachbarland Bulgarien um die Investition von Volkswagen. Wie die "Frankfurter Allgemeine" berichtete, sei das Land bereit, seine finanziellen Anreize zu verdoppeln, um das Unternehmen davon zu überzeugen, dort ein Werk zu errichten. Der frühere bulgarische Staatschef Rossen Plewneliew sagte der Zeitung, man habe "einen Weg gefunden, dem Volkswagen-Konzern statt 135 Millionen Euro 250 bis 260 Millionen Euro anzubieten." Der einstige Unternehmer ist inzwischen Ehrenvorsitzender eines nationalen Verbands in der Autobranche, des sogenannten Automobilclusters. Volkswagen wollte die Aussagen nicht kommentieren.

Bulgarien könnte die Zusammenarbeit mit Volkswagen um weitere Bereiche erweitern, sagte Plewneliew außerdem dem Staatsrundfunk in Sofia. Das südosteuropäische Land wolle etwa eine Infrastruktur für Elektroautos aufbauen. "Zudem haben wir Ideen darüber, wie wir mit zusätzlichen Infrastruktur- und Ausbildungsmaßnahmen Volkswagen unterstützen könnten."

Wegen der türkischen Militäroffensive im angrenzenden Syrien hatte Volkswagen erklärt, die Entscheidung über eine neue Autofabrik in dem Land verschoben zu haben. Der Autobauer beobachte die Lage sorgfältig und blicke mit Sorge auf die aktuelle Entwicklung, hatte ein Sprecher gesagt. Der Ministerpräsident des an VW beteiligten Landes Niedersachsen, Stephan Weil, sagte zudem: "So lange die Verhältnisse so sind, wie sie jetzt sind, kann ich mir nicht vorstellen, dass Volkswagen mit erheblichem Engagement in der Türkei investieren wird." (apa/Reuters)