Baustoffe : RHI Magnesita mit Ergebnisrückgang von 4 Prozent

"Das Unternehmen verzeichnet eine starke Umsatzentwicklung getragen von hoher Kundennachfrage, sieht sich jedoch aufgrund von Unterbrechungen der Lieferkette mit Gegenwind und Margenrückgängen konfrontiert. Die Absatzmengen hätten die Erwartungen des Managements übertroffen.

Herausforderungen in der globalen Lieferkette verursachten im ersten Halbjahr 2021 erhebliche Verzögerungen und höhere Frachtkosten. Zusätzliche Lieferkettenkosten und höhere Preise für extern zugekaufte Rohstoffe führten des weiteren zu erhöhtem Preisdruck und sollen im zweiten Halbjahr über Preiserhöhungen an Kunden weitergegeben werden, erklärte das Unternehmen.

Man sei auf Kurs, ein bereinigtes EBITA von 310 Mio. Euro für 2021 zu erwirtschaften, wobei der Schwerpunkt des Ergebnisses im zweiten Halbjahr liegen werde. "Strategische Initiativen sind weiterhin im Zeitplan, um ab 2022 einen jährlichen EBITA-Beitrag von 140-160 Millionen Euro zu leisten", kündigte RHI Magnesita an.

Konzernchef Stefan Borgas verwies heute im APA-Gespräch auf eine "extrem gute Nachfrage", der leider beispielsweise im Schiffscontainerverkehr eine sehr hohe Unzuverlässigkeit gegenüber stehe. Lag die Zuverlässigkeit in Vor-Corona-Zeiten bei rund 75 Prozent, sei sie nunmehr auf knapp über 30 Prozent gefallen. Dazu komme ein Preisanstieg im Containertransport um das fünf- bis sechsfache.

Zweites großes Thema sei der Facharbeitermangel. Gute Logistiker und IT-Fachkräfte seien derzeit in Österreich und in den umliegenden Staaten kaum zu finden. RHI Magnesita unternehme hier große Anstrengungen um den Frauenanteil zu erhöhen, bei den Beschäftigten mit Hochschulabschluss liege man mittlerweile bei 50 Prozent.

Bei der Klimadiskussion vermisst Borgas den Fokus auf die technologische Entwicklung, vielmehr sei viel Aktionismus im Spiel. Die ehrgeizigen Klimaziele seien mit den derzeitigen Technologien nicht zu erreichen. Außerdem mangle es an der richtigen Schwerpunktsetzung. Mit ein paar Photovoltaikanlagen auf Dächern und etwas weniger Fleischkonsum werde das Problem nicht zu lösen sein, da gehe es schon eher um industrielle Maßnahmen, wie Fabriken im Bereich Wasserstofftechnologie. (apa)