Bauindustrie : Putin in Belgrad: Serbien will 20 Abkommen mit Russland fixieren

Anlässlich des Besuches vom russischen Präsidenten Wladimir Putin in Belgrad sollen nach Angaben von Veljko Odalovic, Generalsekretär des Außenministeriums, rund 20 Abkommen zwischen den zwei Staaten, bzw. ihren Unternehmen unterzeichnet werden. Der Besuch Putins sei von "großer politischer Bedeutung", erklärte Odalovic im staatlichen Fernsehsender RTS.

Wie der serbische Präsident Aleksandar Vucic zuvor ankündigte, soll die Kosovo-Frage im Vordergrund seiner politischen Gespräche mit Putin stehen. Belgrad lehnt es ab, die Unabhängigkeit seiner angestammten Provinz anzuerkennen, die 2008 ihre Unabhängigkeit erklärt hat. Der 2011 von der EU in die Wege geleitete Normalisierungsdialog zwischen Belgrad und Prishtina liegt seit Monaten auf Eis.

Bahnbau, Kraftwerke und Erdgas

Verkehrsministerin Zorana Mihajlovic hat unterdessen die Unterzeichnung eines Verkehrsabkommens im Wert von 230 Millionen Euro angekündigt. Dieses betreffe die Modernisierung der Eisenbahnstrecken zwischen Stara Pazora und Novi Sad in der Vojvodina und zwischen Valjevo und Uzice im Zentralserbien. Es handle sich um ein "sehr wichtiges" Abkommen zwischen der serbischen staatlichen Firma "Infrastrukture Zeleznice Srbije" (Eisenbahn-Infrastruktur Serbiens) und der russischen Firma "RZD International", so Mihajlovic.

Gasversorgung und Wasserkraft auf der Agenda

Laut der Tageszeitung "Danas" sind die Gasversorgung Serbiens und die Modernisierung des vor 34 Jahren errichteten Wasserkraftwerkes Djerdap 2 an der Grenze zu Rumänien die Hauptthemen der wirtschaftlichen Gespräche zwischen Putin und seinem serbischen Amtskollegen. Die russische Firma Silovije maschini ist seit Jahren beim Umbau des Wasserkraftwerkes Djerdap 1 engagiert.

Serbien will trotzdem der Nato beitreten

Der frühere serbische Außenminister Vuk Draskovic (2004-2007) plädierte vor dem Besuch Putins für den Beitritt seines Landes zur NATO-Militärallianz. Serbien sei eine kleine Insel im Ozean der Europäischen Union und der NATO und habe keine Flügel, um nach Russland zu gelangen und in ein wirtschaftliches und militärisches Bündnis mit ihm zu treten, wurde Draskovic von der Tageszeitung "Blic" zitiert. Seine Partei SPO gehört derzeit zum Regierungsbündnis um die Serbische Fortschrittspartei von Vucic.

Serbien ist seit März 2012 EU-Beitrittskandidat. Die Beitrittsverhandlungen laufen seit Anfang 2014. Brüssel hatte Serbien im Vorjahr einen Beitritt für 2025 in Aussicht gestellt. (apa/red)

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