Opel-Übernahme : PSA-Boss Carlos Tavares: "Opel braucht Hilfe"

„Wir können Opel auf das Niveau der Effizienz bringen, das PSA heute schon hat“, sagte Tavares auf der heutigen Pressekonferenz. Die Rüsselsheimer befänden sich in einer ähnlichen Lage wie PSA vor vier Jahren. Er sei der Ansicht, durch die Opelmarke neue Segment im Markt erschließen zu können. Es gäbe „einfach Käufer, die keine französische Marke wollen.“

Technologisch sei die Marschrichtung aber klar: Man wolle in Zukunft immer weniger auf GM- und immer stärker auf PSA-Technologie vertrauen. Was das für den Opel-Standort Wien Aspern bedeutet, können Sie in einer Analyse hier nachlesen. „Ich vertraue auf das Opel-Management, aber wir werden sie herausfordern, wenn notwendig“, stellte der Portugiese den Opelianern die Rute ins Fenster.

Für die gute Stimmung bei der Pressekonferenz sorgten in erster Linie die Zahlen: Im vergangenen Jahr konnte der französische Konzern seinen Gewinn auf 1,73 Milliarden Euro fast verdoppeln. Das erste Mal seit sechs Jahren zahlen die Franzosen dieses Jahr auch wieder eine Dividende. Sie soll bei 48 Cent liegen. Die Franzosen boten zuletzt auf Anteile am malaysischen Autohersteller Proton, dem unter anderen die traditionsreiche Luxusmarke Lotus gehört. Darüber hinaus will PSA ab Januar Autos in Indien produzieren und auch in den Iran zurückkehren. 14 Prozent-Eigner Dongfeng hatte den Franzosen zuletzt den Weg auf den chinesischen Markt geebnet. Der Nachholbedarf von PSA ist auf dem wichtigsten Markt der Welt aber gegenüber den deutschen und amerikanischen Konkurrenten enorm.