Recycling : Pilotprojekt für die Digitalisierung in der Müllentsorgung

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Die Verbesserung der Recycling-Quote, eine Reduktion der Restmüllmenge, höhere Transparenz und bedarfsgerechte Services für Gemeinden und ihre Bürger und Bürgerinnen: Das sind die Ziele der Projekte, die Energie Steiermark und Saubermacher vor rund einem Jahr starteten. „Sowohl in Feldkirchen als auch in Riegersburg haben wir diese Ziele erreicht“, ziehen Christian Purrer und Martin Graf, Vorstandsduo der Energie Steiermark, sowie Hans Roth, Gründer der Saubermacher AG, eine positive Bilanz der Testphase. Saubermacher testete in beiden Gemeinden den Einsatz eines sogenannten Wertstoffscanners in Kombination mit Direktfeedback an Bürgerinnen und Bürger sowie intelligente Mülltonnen. Die Energie Steiermark startete in der Gemeinde Riegersburg die Pilotprojekte GPS-Streckenerfassung und Eissensoren in der Fahrbahn und gemeinsam mit der Gemeinde Feldkirchen werden Spezialsensoren getestet, die Beleuchtungsgrad und -dauer von Straßenlaternen effizienter machen sollen.

Ein Erfolg

Der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer zeigte sich von den Projekten begeistert und gratulierte zum erfolgreichen Testlauf. „Diese Projekte verdeutlichen einmal mehr, dass die Steiermark mit ihrem Fokus auf Wissenschaft, Bildung und Ausbildung richtig liegt. Diese Technologien zeigen, was die steirischen Talente und klugen Köpfe alles können. Wir sind ein kleines Land, aber mit fortschrittlichen Technologien können wir einen großen Beitrag zum Umweltschutz leisten“, so der Landeshauptmann.

„Mit Steiermark 2030+ haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, die Steiermark fit für die Zukunft zu machen. Es freut mich insbesondere, dass zwei steirische Vorzeigebetriebe hier eng zusammenarbeiten und die neuesten Innovationen in die steirischen Gemeinden bringen. Ich werde diese beiden Unternehmen mit dem steirischen Regionalressort natürlich dabei unterstützen, die steirischen Regionen noch moderner und lebenswerter zu machen“, so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer.

Wertstoffscanner verbessert Mülltrennung

Konkret konnte der Anteil an Fehlwürfen im Restmüll halbiert werden. Im Restmüll der beiden Gemeinden landeten nur noch halb so viel Altpapier, Kunststoffe oder Metalle sowie Bioabfälle. An besonders guten Tagen konnten die Fehlwürfe sogar um bis zu 80 Prozent verringert werden. Das Konzept ist weltweit einzigartig. „Das ist ein toller Erfolg“, so Erich Gosch, Bürgermeister von Feldkirchen, „denn Restmüll ist die teuerste Abfallart. Wenn die Menge sinkt, profitieren davon nicht nur die Kommunen, sondern auch die Gesellschaft und die Umwelt insgesamt.“ „Das System hat mich überzeugt und auch die Bevölkerung. Deshalb habe ich die Diskussion zu einer verbandsweiten Einführung bereits begonnen“, informiert Manfred Reisenhofer, Bürgermeister von Riegersburg, über seine Pläne rund um ein „smartes Village Riegersburg“.

Die EU-Kreislaufwirtschaftsziele geben vor, dass Österreich insgesamt ca. 500.000 Tonnen mehr Abfälle recyceln muss. „Würde man das Wertstoffscanner-System flächendeckend einsetzen, hätte man die Hälfte dieses Ziels schon erreicht“, sagt Hans Roth. „Wir stimmen uns gerade mit verschiedenen Kommunen ab, in welcher größeren Region wir unsere Systeme ab 2020 einsetzen werden“, so Roth weiter.

Schlaue Mülltonnen für mehr Service

Die intelligenten Mülltonnen erkennen mittels Hightech-Sensor, wie voll die Tonne ist und melden diese Daten an eine Plattform. Damit werden bedarfsgerechte Entleerservices möglich. „Das reduziert Verkehr und spart CO2“, betont Andreas Opelt, Vertriebsdirektor und Mastermind der Smart-Waste-Initiativen bei Saubermacher.

Als Vorreiter technologischer Entwicklungen arbeitet Saubermacher mit Joanneum Research und der TU Graz zusammen. Wichtige Projektpartner sind auch der Steirische Abfallwirtschaftsverband sowie die Energie Graz. Mit T-Matix, Denovo, Sloc und Magenta sind weitere Unternehmen mit an Bord.