Patente : Patente in Europa: Siemens mit Siemens Österreich auf Platz eins

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Patente gelten als Treiber der Innovation und Basis für Firmen, wettbewerbsfähig zu bleiben. Vier Unternehmen bilden die Spitzengruppe bei Patentanmeldungen in Europa - darunter Siemens als einziger Vertreter Europas, flankiert von drei asiatischen Firmen. Heuer - wie zuletzt 2011 - kam Siemens knapp aber doch auf Rang eins.

Zahlreiche weitere heimische Industriekonzerne weit vorn

Wäre Siemens Österreich hierzulande ein eigenständiges Unternehmen, dann läge es hinter Borealis und ZKW an dritter Stelle im Ranking der Patentanmeldungen nach Firmen, gefolgt von AMS, Tridonic, Lenzing, AVL List, voestalpine, Zumtobel AT&S sowie Blum.

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"Technologischen Vorsprung abgrenzen und erhalten"

Bei Siemens hieß es dazu, entscheidender als der Platz an der Spitze im Jahr 2018 sei, dass Siemens seit vielen Jahren immer in der Spitzengruppe dabe sei, sagte Beat Weibel, Patentchef bei Siemens, im Gespräch mit der APA. "Das zeigt, dass Siemens eine sehr nachhaltige Innovationsarbeit leistet." Patente seien Instrumente, "mit denen man seinen technologischen Vorsprung exklusiv abgrenzen und erhalten kann".

Aber noch viel wichtiger werde in der Zeit der vernetzten, digitalen Welt, in der nicht nur die Großkonzerne Beiträge leisten, "dass man dokumentieren kann, was man selber an Technologie beiträgt, um an dieser 'bring your own - party' teilhaben zu können". So wie zum Fest einer den Wein und der andere das Dessert mitbringt, entstehe über die Beiträge verschiedener Firmen ein komplexes, digitalisiertes Umfeld einer Technologie - und der Spitzenplatz bei den Patentanmeldungen sei der Nachweis, dass Siemens "wirklich einiges an den Tisch bringt", vor allem bei Industrie 4.0 und Digitalisierung.

Von Siemens Österreich kommt überdurchschnittlich viel

Zur großen digitalen Party trägt auch Siemens Österreich bei, und zwar überproportional viel innerhalb des Siemens-Konzerns. Rund 100 Patentanmeldungen kamen im Vorjahr von Siemens Österreich, das sind etwa vier Prozent aller 2.493 Siemens-Patente, während nur drei Prozent der weltweiten Forschungsausgaben des Konzerns hierzulande fließen. In Zahlen: Das Forschungs- und Entwicklungsbudget von Siemens betrug im Vorjahr in Österreich rund 170 Mio. Euro und weltweit 5,6 Mrd. Euro.

Österreichische Sparte bei Digitlisierung, KI und Mobilität vorn

Siemens Österreich ist stark in den Bereichen Industrie 4.0, künstliche Intelligenz und Mobilitätslösungen und hat die letzten drei Jahre den konzernintern gekürten Siemens-Forscher des Jahres gestellt. Auch öffentlich wirksam präsentiert wurde etwa eine neue Fensterscheibe für Züge, die Handystrahlen besser durchlässt und damit den Empfang im Zug deutlich verbessern kann. Sie werde auch schon beim Ruhr-Rhein-Express eingebaut, sagte Weibel. Dazu: Siemens Österreich entwickelt neue Fensterscheiben für besseren Handyempfang im Zug >>

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Drei asiatische Firmen bei Patentanmeldungen in Europa unter den besten zehn

Unter den Top-10 Firmen bei den Patentanmeldungen in Europa kommen vier europäische, drei US-amerikanische, zwei koreanische und ein chinesisches Unternehmen vor - letzteres ist Huawei, das wegen des Verdachts auf zu große Nähe zum chinesischen Staat in der Kritik steht. Insgesamt entfielen 47 Prozent der europäischen Patentanmeldungen auf europäische Firmen. (apa/red)