Paketlogistik : Paketflut: Mitarbeiter der Post "mental und körperlich am Ende"

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Angesichts der enorm hohen Paketflut, die die Post-Beschäftigen derzeit stemmen müssen, warnt Post-Gewerkschafter Helmut Köstinger: Die Mitarbeiter seien mental und körperlich am Ende, sie könnten sich vor Paketen kaum noch retten. Dennoch plane die Postführung bereits neuerliche Belastungen zu Beginn des Jahres. "Das ist unglaublich und untragbar", so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten (GPF).

Die Post hatte zuletzt von einem neuen Rekord an Zustellungen berichtet. In den vergangenen drei Tagen seien jeweils mehr als eine Million Pakete pro Tag transportiert worden. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Pakete damit um knapp 40 Prozent gestiegen. Aufgrund der geschlossenen Geschäfte steigt der Onlinehandel massiv an.

Die Paketflut im Vorweihnachtsgeschäft fordert ihren Tribut. "Seit Wochen wenden sich überforderte Postmitarbeiter aus der Zustellung, den Verteilzentren und den Filialen an die GPF und klagen über Personalnot, Überlastung, Platznot und viele andere Probleme. Die Betroffenen sprechen bereits von permanenter psychischer und physischer Überforderung", so Köstinger.

Arbeit "unter permanenter Überforderung" - und weitere Kündigungen

Der Gewerkschafter kritisiert, dass die Post "krampfhaft" am versetzten Dienstbeginn festhält. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu schützen, hat die Post den Dienstbeginn versetzt. Beispielsweise startet ein Teil der Zustellung um 6.30 Uhr und der zweite Teil um 8.00 Uhr. Damit sollen die persönlichen Kontakte der Beschäftigten reduziert werden. Diese Maßnahme habe jedoch zur Folge, dass die Zusteller und Zustellerinnen "unter enormen Zeitdruck bis in die Dunkelheit ihrer Arbeit nachgehen müssen", so Köstinger. "Dazu kommt die Ankündigung an die Post-Mitarbeiter, dass im kommenden Jahr weitere Arbeitsplätze eingespart werden. Da vermisse ich jegliches Fingerspitzengefühl."

Die angekündigte Lockerung der Corona-Maßnahmen ab 7. Dezember solle von der Postführung zum Anlass genommen werden, den versetzten Dienstbeginn wieder abzuschaffen, um allen Zustellern einen früheren Dienstbeginn zu ermöglichen, fordert Köstinger. (apa/red)