Energiepreise : Österreichs Verbraucher müssen wieder mehr für Energie zahlen

Österreichs Haushalte mussten im Oktober für Energie um 1,0 Prozent mehr zahlen als ein Jahr davor, geht aus dem Energiepreisindex (EPI) der österreichischen Energieagentur hervor. Billiger war lediglich Strom, alle anderen Energieträger waren teurer. Den stärksten Preisanstieg gab es mit rund 5 Prozent bei Heizöl und Brennholz. Der Brennholzpreis war auf dem höchsten Wert seit dem Jahr 2000.

Der Preisanstieg hat sich etwas abgeschwächt: Im September waren die Haushaltsenergiepreise im Vergleich zum Vorjahresmonat noch um 1,5 Prozent gestiegen. Auf die Inflationsrate wirkten die Energiepreise im Oktober dämpfend (minus 0,1 Prozentpunkte). Der Verbraucherpreisindex stieg im Oktober um 2,2 Prozent, nach 2,4 Prozent im September.

Heizöl war im Oktober um 5,1 Prozent teuer als vor einem Jahr und wies damit den stärksten Preisanstieg aller Energieträger auf. Im Vergleich zum Vormonat September kostete Heizöl um 2,4 Prozent mehr. "Bei Heizöl spielen derzeit zwei wichtige Faktoren zusammen: einerseits die zuletzt gestiegenen Ölpreise und anderseits saisonal bedingte Preissteigerungen vor und während der Heizperiode", so Energieagentur-Geschäftsführer Peter Traupmann.

In einem mehrjährigen Vergleich seien die Heizölpreise noch immer relativ niedrig. Gegenüber den Höchstwerten in den Jahren 2008 und 2012 sei der aktuelle Heizölpreis um 30 Prozent niedriger. Dies illustriere "aber auch das Preisrisiko für jeden sechsten Haushalt, der in Österreich noch mit Heizöl heizt", betont Traupmann. Zudem wiesen Öl-Brennwertsysteme die schlechtesten CO2-Werte aller Heizsysteme auf, so die Ergebnisse des Heizkostenvergleichs der Österreichischen Energieagentur.

Eine 3.000 Liter-Tankfüllung kostete im Oktober knapp 2.100 Euro, um rund 90 Euro mehr als im Vorjahresmonat. Im Oktober 2014 mussten Haushalte allerdings 2.600 Euro und im Oktober 2013 mehr als 2.800 Euro bezahlen, betont die Energieagentur.

Brennholz kostete im Oktober um 4,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Preis für Brennholz erreichte den höchsten Stand seit dem Jahr 2000. Holzbriketts waren um 3,3 Prozent teurer, Holzpellets um 2,7 Prozent und feste Brennstoffe insgesamt um 4 Prozent. Im Vergleich zum September 2017 kostete Brennholz um 1,5 Prozent mehr. Pellets waren um 1,8 Prozent teurer und Holzbriketts um 1 Prozent. "Obwohl die festen Brennstoffe saisonal bedingt immer vor und während der Wintersaison ansteigen, ist der Preisanstieg heuer deutlich stärker als in den Vorjahren" so Energieagentur-Experte Adrian Zelalic.

Wichtigster Energieträger bei den 3,82 Millionen Heizungen (2015/16) war laut Energieagentur Fernwärme (27,9 Prozent). Dahinter folgten Gas (23,8 Prozent), Biomasse (17,4 Prozent), Heizöl/Flüssiggas (16,1 Prozent), Umgebungswärme (9 Prozent), Strom (5,6 Prozent) und Kohle, Koks, Briketts (0,2 Prozent).

Treibstoffe waren im Jahresvergleich im Oktober um 3,3 Prozent teuerer als ein Jahr davor. Der Preis für Diesel stieg um 3,5 Prozent. Superbenzin kostete um 2,8 Prozent weniger. Der Preisunterschied zwischen den beiden Spritsorten hat sich verringert: Diesel war im Oktober um 6,1 Cent pro Liter günstiger als Super, nach 8,7 Cent pro Liter im September.

Der Gaspreis stieg um 0,7 Prozent. Strom war um 4,9 Prozent billiger. Fernwärme verteuerte sich um 2,4 Prozent.

Im Monatsabstand kostete Energie für die Haushalte im Oktober um 0,7 Prozent mehr als im September 2017. Teurer wurde auch Diesel (1,7 Prozent). Superbenzin kostete um 0,5 Prozent weniger. Die Preise für Strom, Gas und Fernwärme blieben stabil. (apa/red)