Industriekonjunktur : Österreichs Industrieproduktion legt im ersten Halbjahr spürbar zu

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© APA/dpa/Stefan Puchner

Die heimische Produktion hat heuer im ersten Halbjahr deutlich zugelegt. Die Umsatzerlöse im gesamten Produzierenden Bereich (Sachgüter und Bau) stiegen gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 5,8 Prozent auf 149,1 Mrd. Euro. Im Baubereich allein betrug das Plus 9,1 Prozent, wie aus aktuellen Daten der Statistik Austria hervorgeht.

Der Personalstand in der Sachgüterproduktion und im Bau vergrößerte sich im Jahresabstand um 2 Prozent auf 996.950 unselbstständig Beschäftigte. Die Bruttoverdienstsumme (inklusive Sonderzahlungen und Abfertigungen) erhöhte sich um 5,8 Prozent auf 21,3 Mrd. Euro.

Die Zahl der Unternehmen blieb mit 65.797 nahezu stabil (minus 0,1 Prozent). Mehr als die Hälfte (35.911 oder 54,6 Prozent) davon entfiel auf den Bausektor. Die in diesem Bereich tätigen 294.956 Beschäftigten erzielten einen Umsatz von 22,7 Mrd. Euro. Das entsprach einem Beschäftigtenanteil von 29,6 Prozent und einem Umsatzanteil von 15,2 Prozent am gesamten Produzierenden Bereich.

Das geleistete Arbeitsvolumen in den Produktionsbetrieben stieg heuer bis Ende Juni um 2,4 Prozent auf rund 770,4 Millionen Arbeitsstunden.

Knapp ein Viertel der gesamten Produktion aus Oberösterreich

Fast ein Viertel (23,6 Prozent) der gesamten abgesetzten Produktion in Österreich stammte im ersten Halbjahr aus Oberösterreich, wo 17,9 Prozent aller heimischen Betriebe des Produzierenden Bereichs angesiedelt waren. Dahinter folgten Wien mit einem Anteil von 17,8 Prozent an der Produktion (und 13 Prozent an den Betrieben), Niederösterreich mit 16,4 (bzw. 18,7) Prozent und die Steiermark mit 15,6 (bzw. 14,8) Prozent.

In Oberösterreich war dabei laut Statistik Austria knapp ein Viertel aller unselbstständig Beschäftigten tätig, in Niederösterreich und der Steiermark je rund ein Sechstel und in Wien rund ein Achtel.

Autozulieferer legen stark zu - trotz Flaute der Branche

Im Sachgüterbereich weitete sich die Produktion heuer vor allem bei der Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen aus (plus 11,3 Prozent auf 10 Mrd. Euro), aber auch im Maschinenbau (plus 10,8 Prozent auf 12,9 Mrd. Euro) sowie in der Energieversorgung (plus 9,6 Prozent auf 22,5 Mrd. Euro). Einen Rückgang gab es etwa bei elektrischen Ausrüstungen (minus 5,4 Prozent auf 6,4 Mrd. Euro) und in der Metallerzeugung bzw. -bearbeitung (minus 2,8 Prozent auf 9,1 Mrd. Euro). Die Herstellung von Metallerzeugnissen war mit einem geringfügigen Minus von 0,2 Prozent auf 8 Mrd. Euro fast unverändert.

Im Baubereich wiesen alle Hochbausparten Zuwächse aus - in der Erhebungskategorie "Erschließung von Grundstücken, Bauträger" waren es 21,5 Prozent, im "Sonstigen Hochbau" 12,1 Prozent, im Wohnungs-und Siedlungsbau 11,9 Prozent und bei Adaptierungsarbeiten 7 Prozent. Den höchsten Zuwachs im Tiefbau zeigte die Sparte Brücken-und Hochstraßenbau mit 30,4 Prozent. Einen Anstieg verzeichneten weiters der Straßenbau (plus 9,4 Prozent), der Tunnelbau (plus 9,3 Prozent) und der Wasserbau (plus 5,5 Prozent). Rückläufig entwickelten sich beispielsweise der Kabelnetzleitungstiefbau (minus 8,4 Prozent) und die Errichtung von Bahnverkehrsstrecken (minus 5,6 Prozent).

Staat investiert viel

Der öffentliche Sektor investierte heuer in den ersten sechs Monaten mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres - die in diesem Bereich abgesetzte Produktion der Bautätigkeit nahm um 5 Prozent auf 3,5 Mrd. Euro zu. 862,2 Millionen davon entfielen auf den Straßenbau (plus 13 Prozent), 627,4 Millionen auf den Sonstigen Hochbau (plus 15,5 Prozent), 496,2 Millionen auf den Wohnungs- und Siedlungsbau (plus 1,9 Prozent) und 375,4 Millionen auf den Tunnelbau (minus 1,6 Prozent).

Zweistellige Steigerungen der gesamten Bauproduktion gab es in den Bundesländern Tirol (plus 16,3 Prozent), Burgenland (plus 14,2 Prozent), Steiermark (plus 11,3 Prozent), Wien (plus 10,8 Prozent) und Niederösterreich (plus 10,5 Prozent). In Vorarlberg hingegen ging die Produktion im Bausektor um 6,7 Prozent zurück.

Per Ende Juni wiesen die heimischen Baubetriebe (ohne Baunebengewerbe) einen Auftragsbestand im Gesamtvolumen von 16,9 Mrd. Euro (plus 9,5 Prozent) aus - in Tirol wuchs dieser um 150,5 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro, im Burgenland um 110,1 Prozent auf 285,9 Mio. Euro und in Salzburg um 30,3 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro. Gesunken ist das Volumen in Vorarlberg (minus 59,9 Prozent auf 296,2 Mio. Euro), Oberösterreich (minus 5 Prozent auf 3,4 Mrd. Euro) und Niederösterreich (minus 3,8 Prozent auf 2,4 Mrd. Euro). (apa/red)