Industriekonjunktur : Österreichs Industriekonjunktur brummt

Bagger Baumaschinen Maschinen Simmering Baustelle Bau Bauindustrie
© Peter Martens

Die österreichische Wirtschaft floriert nach wie vor. Doch nicht alle Branchen profitieren gleichermaßen von der guten Konjunkturlage. Während sich Industrie und Bauwirtschaft in den ersten Monaten des Jahres weiterhin in einer Phase des Aufschwungs befinden, ist das Klima im Einzelhandel trotz guter Rahmenbedingungen trüb, schreiben die Ökonomen der Bank Austria in einem Branchenüberblick.

Produktionsplus von bis zu sechs Prozent in der Industrie

Im Industriesektor hat sich das überdurchschnittlich starke Produktionsplus von 4,7 Prozent im Vorjahr in den ersten zwei Monaten 2018 sogar auf über 6 Prozent beschleunigt. Voraussichtlich werde das Produktionswachstum im weiteren Jahresverlauf nur wenig schwächer, erwarten die Ökonomen. Für 2018 wird ein Wachstum von 5 Prozent gesehen.

Gutes Klima am Bau

Auch die heimische Bauwirtschaft ist 2017 mit einem Umsatzplus von 7,4 Prozent stark gewachsen. Das Wachstumstempo blieb auch in den ersten Monaten 2018 hoch. "Das sonnige Bauklima sollte sich zumindest in der ersten Jahreshälfte 2018 nicht stärker eintrüben. Dafür sprechen die unverändert günstigen Rahmenbedingungen für Bauprojekte, wie die starke Nachfrage in vielen Bereichen und die vorteilhaften Finanzierungskonditionen", so Günter Wolf, Ökonom der UniCredit Bank Austria.

Voraussichtlich werde die Bauwirtschaft aber in der zweiten Jahreshälfte an Dynamik verlieren und im Gesamtjahr 2018 schwächer als im Vorjahr wachsen.

Langsameres Wachstum bei Dienstleistern

Im Auto- und Großhandel blieb das Klima im April sonnig. Der Großhandel profitierte im Frühjahr 2018 weiterhin von der lebhaften Industrie-und Exportkonjunktur. Der Kfz-Handel werde das hohe Umsatzplus des Vorjahres von rund 6 Prozent (real) aber nicht erreichen, wird erwartet.

Bei den Dienstleistern kündigt sich eine Wachstumsverlangsamung auf hohem Niveau an. 2017 wuchs der Umsatz im Dienstleistungssektor um 3,8 Prozent nominell, fast alle größeren Sparten profitierten von der Konjunkturentwicklung im Produktionsbereich. Bis April 2018 verloren die Firmen aber etwas an Geschäftsvertrauen.

Die Entwicklung sei vor allem dem gestiegenen Pessimismus bei einigen großen wirtschaftsnahen Dienstleistungsbereichen geschuldet, wie den IT-Diensten, der Arbeitskräftevermittlung und der Werbung, heißt es. Auf der anderen Seite seien die Unternehmen im Verkehrsbereich und bei den freien Berufen im April bezüglich der Nachfrage in den nächsten Monaten sogar noch zuversichtlicher geworden. (apa/red)