Paketlogistik : Österreichische Post: Amazon bleibt unser Kunde

Das geplante Verteilzentrum des US-Onlineriesen Amazon in Wien-Liesing ändert nichts an der Wachstumsprognose im Paketsektor der teilstaatlichen Österreichischen Post AG. Nach 108 Millionen Pakete 2018 sollen es heuer 125 und 2021 dann 150 Millionen Packerl sein. Hier ist auch schon die Kooperation mit DHL miteingerechnet. Damit hat sich das Paketaufkommen in zehn Jahren verdreifacht.

Post: Paketaufkommen in zehn Jahren verdreifacht

Obwohl Amazon bereits ein Verteilzentrum im Norden von Wien betreibt, ist der US-Konzern weiter der größte Paketkunde der Post. Dazu: Kampfansage an die Branche: Amazon baut zweites Verteilzentrum in Österreich >>

Inwieweit sich das durch das Lager in Wien ändern wird, werde der Markt zeigen, heißt es seitens der Post zur APA. Dass es am angespannten Arbeitsmarkt zusätzliche Konkurrenz durch die US-Amerikaner gibt, fürchtet der börsenotierte heimische Marktführer nicht, schließlich seien die "spezifischen Anforderungen" etwas anders, so die Post.

Branchenübliches Dumping - und Angst, auf die Toilette zu gehen

Amazon steht wegen seiner Arbeitsbedingungen immer wieder in der Kritik, die deutschen Gewerkschaften führen seit Jahren regelmäßig einen Arbeitskampf gegen den Konzern. Millionen Verbrauchern sind die Arbeitsbedingungen für Menschen, die ihnen das Paket bis zur Haustür liefern, egal - sie bestellen tonnenweise weiter.

Zu den üblichen Dumpinglöhnen der Paketlogistiker:

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Erst zu Wochenbeginn forderte der Präsident der US-Handelsgewerkschaft RWDSU, Stuart Appelbaum, bei einer Diskussionsveranstaltung in Wien die Zerschlagung von Amazon. Es sei eine "Gefahr für die Demokratie".

Als Beispiel für den angeblichen Druck auf die Arbeitnehmer beschrieb er, dass manche Lagerarbeiter in Flaschen urinieren, weil sie Angst davor hätten, auf die Toilette zu gehen. (apa/red)

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