Motorsport : Österreich-GP: Wie AVL die Formel-1 selbst vor leeren Rängen schneller macht

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Die Motorsportgruppe von AVL List, in Graz beheimatet, hat eine volldynamische Anwendung für den Rennsport entwickelt. Als integrierter und neutraler Partner ist das Unternehmen zudem im Entwicklungskreislauf involviert. Die gewonnenen Erfahrungen fließen in zukünftige Mobilitätslösungen ein.

Bei der Umsetzung der Simulationssoftware VSM (Vehicle Simulation Model) vertraut AVL auf Microsofts Cloud-Lösung. Seitdem VSM auf Microsoft Azure Cloud läuft, können sie ihren Kunden mehr Simulationen in kürzerer Zeit liefern. „Hundertstelsekunden können im Motorsport zwischen Sieg oder Niederlage entscheiden“, sagt Michael Peinsitt, Skill Team Leader Racing bei AVL. „Mit unserem Simulationstool und Azure ermöglichen wir Kunden diese entscheidenden Hundertstel herauszuholen.“

100.000 Runden im Vorfeld

Zwischen den Trainings bleibt nur wenig Zeit, um an den Einstellungen zu schrauben. Durch Veränderungen am Fahrstil, an dem Fahrzeug oder der Strategie kann ein besseres Ergebnis auf der Rennstrecke erzielt werden. Die Entscheidung, welche Adaptionen am Rennwagen vorgenommen werden, müssen die Ingenieure innerhalb kurzer Zeit fällen.

Für diese Situation hat sich der Simulations-Ingenieur mit dem AVL-Tool vorbereitet. Im Vorfeld wurden tausende von Optionen mit der Unterstützung von der Azure Cloud-Lösung von Microsoft simuliert, die jetzt mit den tatsächlichen Daten aus dem Rennwagen verglichen werden können. Konnten vor wenigen Jahren noch an die 5.000 Runden im Vorfeld analysiert werden, sind es mit der heutigen Technologie bereits an die 100.000, die durch Simulationen abgedeckt werden. Umgerechnet steht dem Ingenieur dabei die Rechenleistung von 10.000 Rechnern zur Verfügung.

Rechenleistung auf der Rennstrecke aus der Cloud

Je nachdem wie sehr sich die Vorab-Simulationen mit der Realität im Training decken, überlegt sich der Ingenieur passende Veränderungen. Diese werden durch zahlreiche Simulationen geprüft. Die Rechenleistung, die dafür notwendig ist, kommt auch direkt auf der Rennstrecke aus der Microsoft Azure Cloud. So dauert es keine 40 Minuten bis das Ergebnis steht.

„Unsere Geschäftsbereiche haben mehr gemeinsam, als man am ersten Blick erkennt“, so Hermann Erlach, Chief Operating Officer bei Microsoft Österreich über die Zusammenarbeit mit AVL. Geschwindigkeit werde durch Sicherheitsmaßnahmen ergänzt, „sowohl beim Rennen als auch bei der Simulation in der Cloud“, sagt er. „Die Anpassungsmöglichkeiten, die Azure bietet, sorgen für Mehrwert“. Einen Mehrwert, der mit dem Vehicle Simulation Model an Kunden weitergegeben werden könne.