Rohstoffe : Ölpreise: Wiener Ölmarktexperte erwartet keine Rückgänge

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Die Sorge um eine Eskalation der Krise am persischen Golf rund um gekaperte Öltanker macht die Ölmärkte nervös und treibt die Preise derzeit nach oben. Der Ölmarktexperte Johannes Benigni von JBC Energy rechnet aber nicht mit einer völligen Eskalation und glaubt, dass sich der Ölpreis bis Ende des Jahres zwischen 53 und 58 Euro pro Fass einpendeln wird.

Sieht man von Unsicherheitsfaktoren im Persischen Golf ab, gäbe es einiges das dafür spricht, dass der Ölpreis sinken wird, sagte Benigni kürzlich gegenüber dem ORF. "Wir haben weltweit eine massive Konjunkturabkühlung, der weltweite Handel ist massiv rückläufig", so Benigni. "Das heißt, man sieht, dass hier weniger Öl nachgefragt wird. Gleichzeitig produzieren die Amerikaner circa zwei Millionen Fass mehr im Jahr. Das heißt, die OPEC-Länder sind dabei, den Markt zu managen, indem sie Öl vom Markt nehmen. Das heißt, alles würde in Richtung schwächere Preise deuten."

Nervös macht die aktuelle Krise die Märkte, weil ein großer Teil des internationalen Ölexports durch die Straße von Hormus verschifft wird, die bei einer militärischen Konfrontation nicht oder nur noch sehr eingeschränkt befahren werden könnte. Das bedeutet, dass dann ungefähr 15 Millionen Fass an täglichen Lieferungen kurzfristig gefährdet wären. (apa/red)

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