Bahn : ÖBB und DB beseitigen Engpass im deutsch-österreichischen Verkehr

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© Peter Martens

Ein Nadelöhr im europäischen Schienenverkehr ist beseitigt: Zum Fahrplanwechsel haben am Montag die Deutsche Bahn und die ÖBB das dritte Gleis zwischen Freilassing und Salzburg in Betrieb genommen.

Auf der nunmehr dreigleisigen Strecke verkehren jetzt sechs Personenzüge, darunter vier ÖBB-Nahverkehrszüge, pro Stunde und Richtung, informierten die ÖBB.

Teil des Korridors "Rhein-Donau"

Eine Frequenz von 350 Zügen innerhalb von 24 Stunden hat den Ausbau der Strecke um insgesamt rund 240 Millionen Euro auf deutscher und österreichischer Seite notwendig gemacht. Die Fertigstellung des dritten Gleises mit einer Gesamtlänge von 6,6 Kilometern gilt als Meilenstein entlang der Ausbaustrecke 38 von München über Mühldorf nach Freilassing.

Aus europäischer Sicht sei dieser Teil des Korridors "Rhein-Donau" von zentraler Bedeutung, so die ÖBB. Der grenzüberschreitende Nahverkehr zwischen Freilassing und Salzburg profitiert ebenso von der Kapazitätserweiterung wie der nationale Fernverkehr über das deutsche Eck.

Das Projekt "Drittes Gleis Freilassing - Salzburg" der DB Netz AG habe den seit vielen Jahren laufenden Netzausbau der ÖBB für das Salzburger S- Bahn-Netz ergänzt, erklärte Franz Bauer, Vorstandsdirektor der ÖBB Infrastruktur AG, anlässlich der feierlichen Streckeneinweihung in Freilassing. Viele Pendler zwischen dem Berchtesgadener Land und dem Salzburger Zentrum würden von der besseren Betriebsqualität profitieren.

"Das dritte Gleis wird für die S- Bahn auf dieser Strecke genutzt, daher kommen die Fahrgäste bereits nach 15 Minuten an ihrem Ziel an", sagte Salzburgs Verkehrslandesrat Hans Mayr. "Der Fern- und Güterverkehr verläuft nun ungehindert auf den übrigen Gleisen."

Das neue Gleis hat auf deutscher Seite eine Länge von rund 1,6 Kilometer, gebaut wurde es von 2012 bis 2017, die Projektkosten betrugen inklusive vier Brücken und eines neuen Bahnsteiges für die S- Bahn im Bahnhof Freilassing rund 60 Millionen Euro. Auf österreichischer Seite misst das neue Gleise fünf Kilometer. Die Bauzeit inklusive der vier neuen S- Bahn-Stationen reichte von 2005 bis 2013, die Kosten belaufen sich auf rund 180 Millionen Euro, wie ÖBB-Sprecher Christoph Gasser-Mair gegenüber der APA erläuterte. (apa/red)