Bahnindustrie : ÖBB schreiben Großauftrag aus

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Angekauft werden sollen bis zu 270 Elektrotriebzüge mit 75 Metern Länge und 270 Stück mit einer Länge von hundert Metern. Es handelt sich um einen Rahmenvertrag. Seit zwei Jahren sind die beim kanadischen Zugausrüster Bombardier bestellten 46 S-Bahn-Züge für Vorarlberg und Tirol überfällig, weil Alstom/Bombardier keine Zulassung der Europäischen Eisenbahnagentur für die Talent-Züge erhält. Die ÖBB hatten zum Jahresende 2016 mit Bombardier eine Rahmenvereinbarung unterzeichnet, die den Kauf von bis zu 300 Zügen und ein Gesamtvolumen von 1,8 Milliarden Euro vorsah. In der neuen Ausschreibung soll ein solcher Zulassungsproblemfall vermieden werden, schreibt die Zeitung: Nun müssen Anbieter nachweisen, dass ihre Züge in Europa seit zwei Jahren im Einsatz sind, und zwar nicht mit Prototypen, sondern in Serie mit mehr als hundert Zügen. Damit werden nicht nur Ost-Anbieter wie Skoda ausgebremst, sondern auch Züge aus China, die noch zu kurz am Markt sind.

Unabhängig von dieser erst am Beginn stehenden Ausschreibung ist ein weiterer Beschaffungsprozess schon relativ weit. Dabei geht es um die Bestellung von Doppelstockzügen für den Einsatz in Wien und Niederösterreich. Den Ersatz für die "Wiesel-Züge" wollen die ÖBB bei Stadler Rail in der Schweiz kaufen, gegen den Zuschlag erwirkte Alstom eine einstweilige Verfügung und wirft der Bundesbahn einen Interessenskonflikt vor. Ob die Vergabe wiederholt werden muss, entscheidet das Bundesverwaltungsgericht, wo es dazu bereits eine Verhandlung gab, so der "Standard". Sollte das Bundesverwaltungsgericht nun im Sinne der ÖBB entscheiden, gehe es mit der Anschaffung schnell, so der ÖBB-Sprecher. (apa)