Fahrzeuglogistik : Oberösterreichischer Fahrzeuglogistiker Hödlmayr legt deutlich zu

Der oberösterreichische Fahrzeuglogistiker Hödlmayr International AG mit Sitz in Schwertberg (Bezirk Perg) hat 2015 mit 245 Mio. Euro ein Umsatzplus von 11 Prozent erzielt. Für heuer erwartet das Unternehmen zumindest ein einstelliges Wachstum, wie Vorstand Johannes Hödlmayr sagte. Die Mitarbeiterzahl stieg um 50 auf 1.650 in 16 europäischen Ländern.

Belastende Auswirkungen der Grenzkontrollen

Dass die Fahrzeug-Neuzulassungen europaweit ansteigen, stimmt Hödlmayr optimistisch. Andererseits müsse man gewisse politische Entwicklungen im Auge behalten: Die wegen der Flüchtlinge und des massiv gestiegenen Stroms an Einwanderungswilligen wieder verstärkten Grenzkontrollen würden seinem Unternehmen - gerechnet auf ein volles Jahr - rund 300.000 Euro an zusätzlichen Kosten verursachen.

Etwa die Hälfte seiner 650 Spezialtransporter seien international unterwegs, pro Ein- bzw. Ausreise nach Ungarn oder Deutschland seien drei Stunden mehr einzuplanen. Abwarten heiße es auch hinsichtlich der Situation in der Türkei, wo die politischen Entwicklungen zu einer "merkbaren Konjunkturdelle" geführt haben. Von den Russland-Sanktionen sei man hingegen eher weniger betroffen.

Hödlmayr für Platooning - aber gegen Monster-Lkw

Hödlmayr transportiert pro Jahr rund 1,7 Millionen Fahrzeuge, wie in den vergangenen Jahren soll auch heuer wieder in Ganzzugsysteme investiert werden, um einen Teil auf die Schiene verlagern zu können. Der Firmenchef plädierte für "etwas größere" Ladekapazitäten, damit würde man insgesamt weniger emittieren. Gigaliner strebe er aber nicht an, so der Firmenchef. Hoffnungen setzt er zudem in das Platooning, eine Art automatisiertes Windschattenfahren.

Seit Jahresbeginn zeichnet die Transport Service & Logistics GmbH, ein Joint Venture mit der britischen Stobart Group, für die Fahrzeugendkontrolle und Versandabwicklung am BMW-Standort in Leipzig verantwortlich. Dort rollen pro Tag etwa 850 Fahrzeuge vom Band. Daneben ist Hödlmayr noch in sechs weiteren Autowerken in Europa als Releasing Agent tätig und kontrolliert somit rund eine Million Neufahrzeuge pro Jahr.

Schwierigkeiten mit dem Nachwuchs

Probleme mache der Branche der europaweite Mangel an Lkw-Fahrern, beklagte Hödlmayr. Er sieht die Gründe dafür u.a. im immer schlechter werdenden Image des Berufs und in den "verschärften Rahmenbedingungen" wie regionalen Fahrverboten oder verstärkten Kontrollen. Viele junge Leute würden aber auch lieber in der Werkstatt arbeiten, wo sie am Abend nach Hause gehen können, räumte er ein. (apa/red)