Windkraftindustrie : Nordex tief in den roten Zahlen - Auftragsbücher voll

Der deutsche Windkraftanlagen-Hersteller Nordex ist in den ersten neun Monaten tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust stieg von 51,8 Millionen auf 76,5 Mio. Euro, wie das Unternehmen in Hamburg mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebitda) sank um fast 16 Prozent auf 60,2 Mio. Euro.

Nach neun Monaten beträgt der Umsatz rund 1,9 (Vorjahr: 1,77) Mrd. Euro. Die Auftragsbücher sind voll, der Auftragsbestand lag Ende September bei 8,1 Mrd. Euro, nach 5,3 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Der Großteil der neuen Aufträge kam in den ersten neun Monaten vor allem aus Europa und Nordamerika.

Neue Turbine für Regionen mit wenig Wind

Die Geschäftsentwicklung verlaufe entsprechend den Erwartungen, erklärte Konzernchef Jose Luis Blanco. Weiterhin sehr gut sei die Nachfrage nach der neuen Produktserie Delta 400, eine Turbine für Schwachwindgebiete. In den ersten drei Quartalen installierte der Konzern 476 Windenergieanlagen in 16 Ländern.

Im vierten Quartal geht das Unternehmen von einer weiter ansteigenden Geschäftsentwicklung aus und bestätigt deshalb seine Prognose für das Gesamtjahr. Die Nachfrage sei gut, das Unternehmen baue seine Fertigungskapazitäten aus.

Nach einer schwachen ersten Jahreshälfte hatte der Konzern bereits für das zweite Halbjahr eine Steigerung der Erlöse erwartet. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management weiter einen Konzernumsatz von 3,2 bis 3,5 Mrd. Euro.

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Gesamte Branche unter Druck

Die Windkraftbranche leidet derzeit unter hohem Wettbewerb und einem entsprechenden Preisdruck. Diese Woche hatte Enercon, einer der größten deutschen Hersteller von Windkraftanlagen, eine umfassende Neuausrichtung angekündigt, mit der auch rund 3.000 Jobs wegfallen sollen. Und im April meldete der Hamburger Anbieter Senvion Insolvenz an. Der Verkauf von Unternehmensteilen an den deutsch-spanischen Konkurrenten Siemens Gamesa ist inzwischen perfekt. (dpa/apa/red)

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