Übernahme : Nordex sagt der Konkurrenz den Kampf an

Der neue Nordex-Chef Lars Bondo Krogsgaard ist noch kein halbes Jahr im Amt und stemmt schon die größte Übernahme in der Geschichte des Windturbinenbauers. 785 Millionen Euro gibt Nordex für die Windsparte des spanischen Mischkonzerns Acciona aus - 366 Millionen in bar und 419 Millionen in Form von Aktien. Die Spanier werden künftig ein Drittel der Aufsichtsratsmitglieder stellen.

Ziel der Fusion ist es, "einen global ausgerichteten Anbieter der Windindustrie zu formen", der "Schwankungen bei der Auslastung in einzelnen Märkten gut ausgleichen kann", so Nordex. Das ist eine Kampfansage an die Konkurrenz, denn Nordex ist zwar vor allem in Europa gut unterwegs, nach eigenen Angaben kommt der Windkraftanlagen-Bauer auf 86 Prozent Marktanteil. Doch nun greift Siemens an: Nachdem das Unternehmen bereits den Markt für Offshore-Windkraftanlagen dominiert und durch die neue Fabrik in Cuxhaven hier weiter wachsen will, will es auch im Onshore-Windmarkt angreifen. Nordex hatte sich dabei weitgehend aus dem Geschäft mit Offshore-Turbinen zurückgezogen, um sich auf Onshore-Windkraft zu konzentrieren. Um den zunehmenden Wettbewerb in Deutschland auszugleichen, versucht Nordex dabei sein Glück in Übersee. Zuletzt konnte sich Nordex über Aufträge aus Pakistan freuen.

Die Unternehmen ergänzten sich ideal, so der Nordex-Chef. Während Nordex in Europa und dem Nahen Osten stark sei, habe Acciona Windpower sein Augenmerk auf Amerika und den Schwellenländern. (apa/dpa)