Verkehr : Niederösterreich will rund 370 Millionen Euro in den Bahnverkehr investieren

Das Land Niederösterreich hat sich mit dem Verkehrsministerium und den ÖBB auf ein 372 Millionen Euro schweres Bahnpaket für das Bundesland geeinigt. In dem Beschluss wurden unter anderem die Finanzierungs- und Betreibermodelle für die Kamptal- und die Puchbergerbahn, die Elektrifizierung von Bahnstrecken sowie die Entwicklung weiterer Strecken festgehalten, hieß es in einer Aussendung.

Alleine die Kosten für Entwicklung und Betrieb der Kamptal- und die Puchbergerbahn belaufen sich auf etwa 186 Millionen Euro. "Die ÖBB übernehmen dabei 60 Prozent der Planungs- und 80 Prozent der Baukosten, der Rest wird vom Land Niederösterreich getragen", wurde betont. Detailmaßnahmen und der Umsetzungszeitplan werden derzeit auf Basis eines Fahrplanmodells zwischen dem Land und den ÖBB abgestimmt.

Im Paket vorgesehen ist weiters die Elektrifizierung der Traisentalbahn (St. Pölten - Hainfeld/Schrambach), der Erlauftalbahn (Pöchlarn - Scheibbs), der Kremser Bahn (Herzogenburg - Krems) und der Strecke Gänserndorf bis Marchegg. Das Projektvolumen beträgt hier rund 187 Millionen Euro. Das Land beteiligt sich an den Planungskosten zur Traisentalbahn, Erlauftalbahn und Kremser Bahn mit bis zu 40 Prozent und bei der Umsetzung der Projekte mit bis zu 20 Prozent. Im Juni 2021 soll die Elektrifizierung weiterer Strecken evaluiert werden.

Zu Verbesserungen in Sachen Infrastruktur soll es auf der sogenannten alten Westbahnstrecke, der inneren Aspangbahn, der Nordwestbahn, der Strecke Tulln - Tullnerfeld sowie auf Teilen der Südstrecke kommen. "Sowohl das Land Niederösterreich als auch die ÖBB bekennen sich in der Vereinbarung zur Weiterentwicklung des S-Bahn-Verkehrs nach bzw. in Wien", wurde zudem hervorgehoben.

In und um die Bundeshauptstadt sollen außerdem die Bahnsteige der S-Bahn verlängert werden, um die Verwendung längerer Züge für mehr Fahrgäste zu ermöglichen. Ein Stufenplan für dieses Vorhaben soll gemeinsam mit der Stadt Wien erarbeitet und ausverhandelt werden. ÖBB und Verkehrsministerium signalisierten, sich für eine Finanzierung über den Rahmenplan einzusetzen.

"Diese Vereinbarung ist die Grundlage für sehr viele wichtige Entwicklungen in Niederösterreich", wurden Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Landesrat Ludwig Schleritzko (beide ÖVP) sowie der Vorstandsvorsitzende der ÖBB, Andreas Matthä, zitiert. "Die Voraussetzungen für eine weitergehende, zukunftsgewandte Partnerschaft" seien damit geschaffen worden. (apa/red)