Bauindustrie : Niederösterreich und Asfinag pumpen 303 Millionen Euro in den Straßenbau

303 Millionen Euro werden heuer in das niederösterreichische Straßennetz investiert. 190 Millionen davon kommen von der Asfinag, 113 Millionen vom Land, sagte Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) bei der Präsentation des Bauprogramms 2019, das 640 Einzelmaßnahmen umfasst. Ein Schwerpunkt liegt auf Umfahrungsprojekten. 35 Millionen Euro sollen fließen, um 17.000 Einwohner zu entlasten.

Ziel sei es, die Sicherheit zu steigern und die Lebensqualität zu erhöhen, sagte der Mobilitätslandesrat. Das größte Projekt ist die Umfahrung Wieselburg, die im Herbst 2020 eröffnet werden soll. Der Bau liege "gut im Zeitplan", berichtete Straßenbaudirektor Josef Decker.

Errichtet werden weiters die Umfahrungen Asparn-Kronau (Bezirk Tulln), Gänserndorf Süd sowie Raasdorf im Weinviertel und - gemeinsam mit der Asfinag - Drasenhofen im Bezirk Mistelbach. In Planung sind u.a. die Umfahrungen Wiener Neustadt Ost, Zwölfaxing oder Schwechat-Kledering (beide Bezirk Bruck a.d. Leitha). Einen Fokus werde man auf Gemeinden rund um den Flughafen legen, die vom zunehmenden Verkehr belastet sind, kündigte Schleritzko an.

Im Industrieviertel bleibt der dreispurige Ausbau der Ostautobahn (A4) zwischen Fischamend und Bruck a.d. Leitha das wichtigste Projekt. Im Mostviertel wird u.a. die Donaubrücke Melk instand gesetzt. Im Zentralraum werden Ortsdurchfahrten in Tullner Gemeinden saniert und in St. Pölten die Eisenbahnüberführung an der B20 fertiggestellt. Für das Waldviertel nannte Schleritzko die Erweiterung der B37 zwischen Gneixendorf und Stratzing, den vierspurigen Ausbau der B41 zwischen Schrems und Hoheneich sowie die Tunnelsanierung an der B3 in Dürnstein als größte Vorhaben. Im Weinviertel werden die Spange Guntersdorf und die Weinviertler Schnellstraße (S3) zwischen Hollabrunn und Guntersdorf weitergebaut.

Die geplante Europaspange soll das nördliche Niederösterreich besser an große Wirtschaftsregionen und an das europäische Verkehrsnetz anbinden, sagte Schleritzko. Am Mittwoch wurde beim Verkehrsministerium offiziell eine "Strategische Prüfung Verkehr" beantragt. Diese ist Voraussetzung für die Aufnahme einer höchstrangigen Straße in das Bundesstraßengesetz.

Die Schneemassen und die Witterungsverhältnisse in den vergangenen Wochen haben in Niederösterreich zu 20 bis 25 Prozent an Mehrkosten im Vergleich zu einem durchschnittlichen Winter gesorgt, sagte Decker. Normalerweise fallen rund 50 Millionen Euro für den Winterdienst an. (apa/red)