Elektroautos : Neues von Tesla: Höhere Preise - und Probleme wegen Joints

Tesla hebt weltweit die Preise für seine Autos um durchschnittlich etwa drei Prozent an. Die Preiserhöhungen beträfen die teureren Varianten von Modell 3, Modell S und Modell X, teilte der Elektroautobauer mit. Der Basispreis von 35.000 Dollar für das neue Volumenmodell Modell 3 solle jedoch beibehalten werden. Die aktuellen Preise hätten noch bis zum 18. März ihre Gültigkeit.

Sechs Standorte in Österreich

Musk hatte Ende Februar angekündigt, man wolle nur wenige Läden in guter Lage als Ausstellungsräume behalten. Laut Medienberichten stieß Tesla bei der Umsetzung des Plans aber auch auf Probleme mit den Vermietern der Ladenflächen.

In Österreich betreibt Tesla sechs Standorte: In Wien gibt es einen Showroom, ein Service Center mit Verkaufsabsteilung sowie ein Auslieferungszentrum, in Graz, Linz und Salzburg je ein Service Center mit Showroom. Ob davon welche geschlossen werden, ließ Tesla am Montag auf APA-Anfrage offen.

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Musk hatte Ende Februar argumentiert, die Konzentration auf den Online-Verkauf und die Schließung von Geschäften seien notwendig, um die Preise der Fahrzeuge stabil halten zu können. Das werde der Firma langfristig einen "fundamentalen Vorteil" bringen. Nur Tesla sei überhaupt in der Lage, so etwas durchzuziehen, weil das Unternehmen die Autohäuser im Gegensatz zu anderen Herstellern selbst betreibe und nicht Franchisenehmern überlasse. Weiters dazu: Tesla: Kein stationärer Autohandel und keine Probefahrten mehr >>

Jetzt sollen doch nicht alle Autohändler verschwinden

Tesla kündigte zudem an, weniger Filialen schließen zu wollen, als ursprünglich geplant. "Wir werden nur etwa halb so viele Läden schließen, aber auch die Kostensenkungen sind dadurch nur in etwa halb so hoch", erklärte das US-Unternehmen. Die Kehrtwende folgt nur gut zehn Tage nach der Ankündigung von Firmenchef Elon Musk, den Vertrieb grundlegend umzukrempeln.

Dabei, dass alle Verkäufe nur noch online abgewickelt werden solle, bleibe es, betonte Tesla. In den Läden solle den potenziellen Käufern nur gezeigt werden, "wie man binnen Minuten einen Tesla auf seinem Telefon bestellt".

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Probefahrten weiterhin

Aber entgegen Musks Ankündigung vom 28. Februar soll es in den Läden weiterhin Fahrzeuge für Testfahrten geben. Und für Käufer, die sofort mit einem Tesla vom Hof fahren wollen, wird auch eine kleine Anzahl Wagen vorgehalten. Die großzügige neue Regelung, nach der man einen neuen Tesla innerhalb einer Woche mit bis zu 1.600 gefahrenen Kilometern zurückgeben kann, gelte aber weiterhin.

Rund jeder zehnte Tesla-Laden ist jüngst bereits geschlossen worden, wie aus dem Blogeintrag hervorgeht. Ein Teil davon solle nun wiedereröffnet werden, aber mit weniger Mitarbeitern. Etwa ein Fünftel der Standorte stehe auf dem Prüfstand. Je nachdem, wie effizient sie in den kommenden Monaten arbeiten, könnten sie geschlossen werden oder offen bleiben.

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Höhere Preise kommen

Die Preiserhöhungen würden vor allem die besser ausgestatteten und damit bereits teureren Varianten der Tesla-Fahrzeuge Model 3, Model S und Model X treffen, hieß es. Die Basis-Version des Hoffnungsträgers Model 3 werde in den USA weiterhin 35.000 Dollar (rund 31.190 Euro) vor Steuern und Elektroauto-Vergünstigungen kosten, betonte Tesla. Der Konzern hatte sie erst zusammen mit der Ankündigung des Vertriebsumbaus bestellbar gemacht, nachdem zunächst nur die lukrativeren teureren Varianten des Fahrzeug verkauft wurden, um die hohen Anlaufkosten der Produktion auszugleichen. Die Preiserhöhungen sollen in einer Woche greifen.

Deutsche Behörde verurteilt Tesla wegen irreführender Werbung

In Deutschland änderte Tesla die Anzeige von Preisangaben in seinem Online-Angebot nach dem Einschreiten der Wettbewerbszentrale: Tesla von deutscher Behörde wegen irreführender Werbung verurteilt >>

Für das Model 3 wird nun kein "Preis nach geschätzten Einsparungen" mehr angegeben. Die geschätzte Ersparnis im Vergleich zu einem Fahrzeug mit Benzinmotor führt Tesla aber weiterhin auf - und verzichtet lediglich darauf, sie für eine zweite Preisangabe auch abzuziehen. In Deutschland hat Tesla nach jüngsten Angaben 12 Stores und 7 Service-Center. (reuters/apa/red)

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Ein Großinvestor in den USA will das Twittern des mitteilungsfreudigen Tech-Milliardärs Elon Musk gerichtlich einschränken lassen. Eine im Bundesstaat Delaware eingereichte Klage fordert ein permanentes Verbot von Musks "unkontrolliertem Gebrauch von Twitter für fehlerhafte Statements über das Unternehmen". Das teilte die Kanzlei Grant & Eisenhofer mit.

Kläger ist ein US-Pensionsfonds, doch das Verfahren ist als Sammelklage angelegt, andere Investoren können sich anschließen. Auch der Tesla-Verwaltungsrat wird beschuldigt, durch mangelnde Aufsicht von Musks Online-Aktivitäten seine Pflichten gegenüber den Aktionären verletzt zu haben.

Der Rechtsstreit folgt auf einen weiteren Twitter-Fauxpas, mit dem Musk jüngst erneut die US-Börsenaufsicht SEC gegen sich aufbrachte. Im Februar hatte der Starunternehmer mit einem missverständlichen Tweet zu Teslas Jahresproduktion 2019 für Aufsehen gesorgt und damit laut SEC gegen Auflagen eines Vergleichs mit der Behörde verstoßen.

Hintergrund: Musk war im vergangenen Jahr nach Tweets, die in den Augen der SEC irreführend waren, von der Börsenaufsicht verklagt worden. Um einer Absetzung als Vorstandschef zu entgehen, stimmte er einem Vergleich zu. Dieser verbietet ihm unter anderem, eigenmächtig über seine Social-Media-Kanäle marktbewegende Nachrichten zu verbreiten. Bereits im vergangenen Jahr waren einige Anlegerklagen gegen Tesla und Musk eingereicht worden, nachdem dieser die Märkte bei Twitter mit einem halbgaren und rasch wieder abgeblasenen Plan überrascht hatte, das Unternehmen von der Börse zu nehmen. (dpa/apa/red)

Der Chef der Elektroautofirma Tesla und des Raumfahrtunternehmens SpaceX, Elon Musk, muss einem Medienbericht zufolge um seinen Vertrauensstatus im US-Verteidigungsministerium bangen. Die Behörde überprüfe Musks Sicherheitsfreigabe, nachdem der Milliardär vergangenes Jahr in einer im Internet live übertragenen Veranstaltung Marihuana geraucht hatte.

Das berichtete die Agentur Bloomberg unter Berufung auf einen US-Regierungsvertreter. Für Musk ist die Sicherheitsfreigabe wichtig, weil SpaceX für die US-Regierung Satelliten ins All transportiert. Bei Tesla, SpaceX und dem Verteidigungsministerium war zunächst keine Stellungnahme zu bekommen.

Tesla-Aktien drehten nach dem Bericht ins Minus. (reuters/apa/red)