Messevorschau EMO 2017 : Neue digitale Geschäftsmodelle von Maschinenbauern und Live-Anbindung von 240 Werkzeugmaschinen an MindSphere

Auf dem gesamten Ausstellungsgelände bindet das Unternehmen mehr als 240 unterschiedliche Werkzeugmaschinen von über 140 Herstellern über seine App „Manage MyMachines" an MindSphere an. Zudem stellen Maschinenbauer wie die Firma Heller neue, auf MindSphere basierende Services und Geschäftsmodelle vor, mit denen sich beispielsweise die Effizienz und die Produktivität erhöhen lassen.

„Die überwältigende Bereitschaft der Werkzeugmaschinenhersteller auf der EMO ihre Maschinen an MindSphere anzubinden zeigt, welches Potenzial die Branche in cloud-basierten Digitalisierungslösungen für sich sieht. Unser cloud-basiertes IoT-Betriebssystem bietet Maschinenbauern vielfältige Möglichkeiten, um Wettbewerbsvorteile zu erlangen, indem sie ihr umfassendes Domänen-Know-How nutzen und leistungsstarke Applikationen für Maschinenbetreiber entwickeln. Damit schaffen sie die Basis für neue Services und Geschäftsmodelle. MindSphere ist so der Schlüssel für die Entwicklung und Anwendung völlig neuer digitaler Technologien und damit der Türöffner für das rechtzeitige Besetzen von neuen technologischen Kernkompetenzfeldern." so Dr. Wolfgang Heuring, CEO der Siemens Business Unit Motion Control auf der EMO.

Die Digitalisierung des Betriebs von Werkzeugmaschinen, wie durch die Anbindung an MindSphere, ermöglicht die bislang so nicht mögliche Analyse und Nutzung umfangreicher Daten aus der Maschine, durch Maschinenhersteller und -betreiber. Ergebnisse sind die Verbesserung der Effizienz der Maschine und die Erhöhung der Produktivität im Fertigungsverbund. So schaffen die MindSphere-Applikationen (MindApps) die Ausgangsbasis für völlig neue Anwendungen auf der Werkzeugmaschine und innovative digitale Services, wie etwa im Bereich vorausschauende Wartung, Energiedaten-Management oder Ressourcenoptimierung. Hierbei spielt vor allem die Offenheit des Betriebssystems, etwa durch die Nutzung von offenen Schnittstellen (APIs) zur Erstellung von OEM- und kundenspezifischen Apps sowie von offenen Standards für Konnektivität wie OPC UA, eine wichtige Rolle. Somit bildet MindSphere die Grundlage für neue Geschäftsmodelle der Maschinenbauer und neue Anwendungsfelder für Maschinenanwender.

Siemens bietet mit seinen MindApps Basisfunktionen, die Maschinenherstellern den Einstieg in die digitale Welt ermöglichen. Auf diesen Basisfunktionen können Maschinenhersteller mit ihrem spezifischen und umfassenden Maschinen- und Prozesswissen aufsetzen und innovative, maßgeschneiderte Applikationen, Lösungen und Services für ihre Kunden entwickeln und vermarkten. Sie können damit beispielsweise weltweit verteilte Maschinen oder ganze Maschinenflotten für Servicezwecke überwachen und deren Stillstandzeiten reduzieren.

MindSphere ist aber auch offen für Applikationen anderer digitaler Player, die Kunden im Industriebereich einen Mehrwert auf dem Weg zu mehr Effizienz bieten. Die Entscheidung, welche Dienste genutzt werden, liegt dabei ausschließlich beim anwendenden Unternehmen. Die neuen Möglichkeiten der MindSphere bieten Werkzeugmaschinenherstellern, -betreibern und -ausrüstern die Basis für viele neue Leistungen zum Nutzen ihrer jeweiligen Kunden.

Neben der Siemens-MindApp Manage MyMachines zeigen Maschinenbauer und Partnerunternehmen auf dem Siemens-Messestand auf der EMO eigene MindSphere-Applikationen.

Manage MyMachines – der Einstieg zum digitalen Unternehmen

Siemens bietet mit "Manage MyMachines/WorkOrdering" ein gemeinsam mit MindSphere Partner Atos entwickeltes Plug-In zur MindApp „Manage MyMachines". Mit diesem Plug-In lässt sich die Applikation „Manage MyMachines" mit den OEM-spezifischen Geschäftsprozessen in einem SAP ERP-System verbinden. "Manage MyMachines" erfasst dabei geplante Wartungen von Maschinen sowie ungeplante Maschinenstillstände. „Manage MyMachines/WorkOrdering" gleicht diese Vorfälle automatisch mit dem SAP ERP-System ab. In der Folge erhalten Mitarbeiter im Service entsprechende Aufgaben.

Über „Manage MyMachines", die unter anderem eine Sinumerik 840D-Steuerung schnell und einfach an die MindSphere anbindet, erhalten Anwender Informationen zur angebundenen Maschine. Die Applikation ermöglicht es, relevante Maschinendaten zu erfassen, zu analysieren und zu visualisieren. Anwender erhalten so Transparenz über den derzeitigen Maschinenzustand und die Maschinenhistorie. Dadurch lassen sich Stillstandszeiten reduzieren, Service- und Instandhaltungsprozesse optimieren und die Produktivität erhöhen. Damit ist Manage MyMachines ein ideales Grundelement für Maschinenhersteller, die sehr schnell cloud-basierte Applikationen auf den Markt bringen wollen.

MindApp "HELLER4Services" in Kooperation mit Maschinenhersteller HELLER

Die Heller Maschinen und Technologie AG (Heller) entwickelt und produziert mit 2.580 Mitarbeitern weltweit Werkzeugmaschinen für die spanende Bearbeitung. Die Anbindung der HELLER-Fertigungssysteme an cloudbasierte Plattformen stellt für das Maschinenbauunternehmen einen wesentlichen Schritt bei der Umsetzung von Industrie 4.0 dar. Teil des Konzepts „HELLER4Industry", in dem der Maschinenbauer seine Aktivitäten im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Prozessketten bündelt, ist „HELLER4Services". Das Modul, das als MindApp in der MindSphere verfügbar ist, umfasst digitale Dienstleistungen, die der Reduktion von Wartungs- und Instandhaltungskosten über den Lebenszyklus einer Werkzeugmaschine dienen. Die so ermöglichte vorbeugende, zustandsorientierte Wartung beugt Störungen und damit verbunden kostenintensiven Stillstandzeiten vor. „Mit HELLER4Services" können Maschinendaten und deren Darstellung im „HELLER Services Interface" ausgewertet werden. So verschafft die MindApp für frei wählbare Zeiträume einen umfassenden Überblick über den Zustand des Maschinenparks und Datenanalysen sowie den Abgleich von Prozessdaten aus Produktivphasen mit abgelaufenen Fehlermeldungen.

MindApps in Zusammenarbeit mit IT-Dienstleister Atos

Im Rahmen der Kooperation mit Siemens bietet Atos Services für die Konzeption und das Design von MindSphere-Anwendungen. Atos hat bereits sechs MindApps entwickelt; darunter die „Manufacturing Sustainability App" und die „Production Confirmation App". Über seine MindApps integriert Atos Daten aus den Produktionsmaschinen und unterschiedlichen Managementsystemen in die MindSphere, in der die Daten gesammelt und in Form von Big Data Analytics aufbereitet werden. Damit erhalten die MindSphere-Kunden rollen- und positionsspezifische Informationen über den aktuellen und zu erwartenden Status der Produktion. Die von Atos zu Verfügung gestellten gebrauchsfertigen Anwendungen sowie umfangreichen Integrations-, Infrastruktur- und Security-Services sind die Basis für weitere kundenspezifische MindSphere-Applikationen. Der Fokus liegt auf der Entwicklung von gebrauchsfertigen Applikationen, welche MindSphere-Kunden nahtlos mit ihren bestehenden IT-Systemen verbinden können.