Coronakrise : Nachfrage nach Büros in Großstädten eingebrochen

Science Park JKU Linz Uni Immobilie immobilien treppe stiege stiegenhaus gewerbeimmobilie gewerbeimmobilien gewerbe büro
© Peter Martens

Die Nachfrage nach Büros in deutschen Großstädten ist in der Coronakrise und im Trend zu mehr Homeoffice eingebrochen. Gemessen an der Fläche ging diese 2020 in den sieben größten Städten um mehr als 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück, berichtete der Immobilienspezialist Jones Lang LaSalle (JLL) in Frankfurt. Auch die ersten Wochen des neuen Jahres zeigten eine verhaltene Entwicklung. Im Jahresverlauf dürfte sich die Nachfrage um 10 bis 15 Prozent erholen.

Die Rückgänge 2020 gingen demnach quer durch die Bank. Besonders stark sei der Büromarkt in Stuttgart mit einem Nachfragerückgang von 56 Prozent getroffen worden. Berlin und München (minus 25 Prozent) kamen etwas glimpflicher davon. Nach Jahren des Aufschwungs am Büromarkt hielten sich Unternehmen angesichts des Wirtschaftseinbruchs in der Pandemie zurück, erklärte JLL.

"Wir stehen an einem Wendepunkt"

"Fakt ist, dass wir an einem Wendepunkt stehen mit steigenden Leerständen", schrieb Helge Scheunemann, Head of Research JLL Deutschland. Wichtig sei nun, was auf der Angebotsseite passiere. "Ein zu hohes Bauvolumen könnte bei einer schwachen Nachfrage einen Mietpreisruck nach unten auslösen." Vermieter kämen Unternehmen bereits mit Nachlässen entgegen.

Es sei davon auszugehen, dass der Leerstand im Schnitt der sieben größten deutschen Städte von zuletzt 3,7 Prozent auf 4,5 Prozent heuer steigen werden. Der Leerstand sei im historischen Vergleich aber niedrig und stütze den Markt. Bei vielen Unternehmen liefen nun Mietverträge aus den Boomjahren aus, was sie zum Handeln zwinge. Bei Firmen gebe es eine gewisse Homeoffice-Müdigkeit. "Die Euphorie zu Beginn der Pandemie hat sich gelegt", sagte Heunemann. (dpa/apa/red)