Chemische Industrie : Nach Übernahme durch Chinesen: Syngenta will niemanden entlassen

Beim Schweizer Agrochemiekonzern Syngenta wird es nach der Übernahme durch die chinesische ChemChina keinen Stellenabbau geben. "Kein Mitarbeiter wird als Folge dieses Kaufs entlassen", sagte Michel Demare, der Verwaltungsratspräsident des Schweizer Unternehmens.

Es werde keine Restrukturierung geben, solange das Unternehmen erfolgreich bleibe. Der Erhalt der Arbeitsplätze gelte sowohl für den Standort Basel als auch für Monthey. Die Fabrik im Wallis liefere trotz höherer Kosten als in anderen Ländern außergewöhnlich gute Ergebnisse und Qualität ab, sagt Demare in einem Interview mit der Westschweizer Zeitung "Le Temps".

Die Chinesen würden nicht an einer gut geölten Maschine herumschrauben, deren Funktion es ihnen ermögliche, ihre Landwirtschaft zu modernisieren, sagte Demare. Peking müsse eine Bevölkerung von fast 1,4 Milliarden Menschen ernähren. "Die Aussicht, ein Fünftel des Planeten bei der Ernährung zu unterstützen, verleiht uns Flügel."

Demare ist zufrieden mit der Transaktion, die am Montag an der Generalversammlung der Basler Firma formell abgeschlossen sein wird. Eine Übernahme durch den US-Konkurrenten Monsanto hätte zu seinem Umzug nach London und einem Abbau von mehr als 15.000 Arbeitsplätzen geführt, zeigte sich Demare überzeugt.

ChemChina ermögliche der Basler Gruppe jedoch, auch in Zukunft einen prominenten Platz in der Schweizer Industrielandschaft einzunehmen. Syngenta werde weiterhin Investitionen in der Schweiz tätigen sowie Steuern bezahlen. Das sei keine Selbstverständlichkeit: "Syngenta gehört nicht der Schweizer Regierung, sondern den Aktionären, von denen nur knapp über 20 Prozent Schweizer waren", stellt Demare fest.

Die Übernahme von Syngenta ist mit 43 Mrd. Dollar (38,5 Mrd. Euro) die größte Übernahme im Ausland durch einen chinesischen Konzern. (sda/apa/red)