Klimapolitik : Nach dem Fokus auf CO2: USA und EU sagen Methanemisisonen den Kampf an

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Bislang stand Kohlenstoffioxid (also CO2) als Gradmesser für Emissionen im Fokus der Wissenschafter, doch das dürfte sich ändern. Denn die Emissionen des zweiten wichtigen Treibhausgases, Methan (CH4), sind, wie Forscher zuletzt festgestellt haben, überraschend stark - und stärker als die globalen CO2-Emissionen - angestiegen. Die Konzentration des Gases, das auf natürliche Weise in Sümpfen und anderen Feuchtgebieten entsteht blieb bis in die 2010er Jahre der Atmosphäre nahezu konstant, nahm teilweise sogar ab. Erst seit 2007 ist ein neuer starker Anstieg zu beobachten.

Die USA und die EU sagen den Emissionen des Treibhausgases Methan jetzt den Kampf an. In einer gemeinsamen Erklärung würden sich die USA und die EU dazu verpflichten, die vom Menschen verursachten Methanemissionen bis zum Jahr 2030 um mindestens 30 Prozent gegenüber dem Stand von 2020 zu reduzieren, wie aus einem Entwurf des "Global Methane Pledge" hervorgeht, der der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt.

Warum Methan gefährlicher ist als CO2.

Methan gilt als weitaus stärkeres Treibhausgas als CO2. Zwar zerfällt es mit rund 12 Jahren weitaus schneller als CO2 (120 Jahre), aber CH4 nimmt aber mehr viel Wärme auf. Wissenschaftler gehen davon aus, dass Methan deshalb etwa 25 Mal stärker wirkt als Kohlenstoffdioxid.

"Die kurze atmosphärische Lebensdauer von Methan bedeutet, dass Maßnahmen, die jetzt ergriffen werden, die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung schnell reduzieren können", heißt es in dem Papier. Die Verpflichtung würde sich auf die wichtigsten Verursacher von Methanemissionen erstrecken, darunter undichte Öl- und Gasinfrastrukturen, alte Kohlebergwerke, Landwirtschaft und der Abfallsektor.

Wer kann am meisten gegen Methan-Emissionen tun?

In einem separaten Dokument sind mehr als zwei Dutzend Länder aufgelistet, die sich der Verpflichtung anschließen sollen, darunter große Emittenten wie China, Russland, Indien, Brasilien und Saudi-Arabien, aber auch Norwegen, Katar, Großbritannien, Neuseeland und Südafrika.

Das US-Außenministerium lehnte eine Stellungnahme ab, die Europäische Kommission reagierte nicht sofort auf eine Bitte um Stellungnahme zu den Dokumenten. Das Abkommen wird voraussichtlich am Freitag bei einem Treffen der wichtigsten Emissionsländer vorgestellt, um vor dem Klimagipfel COP26 im November in Glasgow um Unterstützung zu werben.