Messe : MSV Brünn: Warum sich heuer alles um die Digitalisierung dreht

China als Partnerland nach Brünn zu lotsen - ein Traum, den sich Jiří Kuliš schon eine Weile erfüllen wollte. Im Vorjahr glückte ihm der Coup: Auf stattlichen 3000 Quadratmetern präsentierte sich China auf der MSV, mehr als 150 chinesische Aussteller zeigten Flagge. Das zu toppen wird schwer, freilich nicht unmöglich: Vor fünf Jahren schon gastierte Indien auf der Industriemesse in Brünn, heuer kommt es zur Neuauflage: Tschechiens zweitwichtigster Wirtschaftspartner gilt als Volkswirtschaft mit dem größten Wachstumspotential. Folglich legt Kuliš die Latte nicht zu hoch, wenn er erzählt, dass Umfang und Qualität des indischen Auftritts dem China in nichts nachstehen dürften.

59. Auflage.

Inhaltlich ist die auf Maschinenbau und Industrieelektronik spezialisierte Messe - von Wien aus in nur wenigen Autostunden erreichbar - in ihrer 59. Auflage wie immer ambitioniert. Schon im Vorjahr warf die 2016 restlos ausverkaufte Messe ein Schlaglicht auf das Internet der Dinge. Heuer wird die durch Digitaltools befeuerte Selbsterneuerungskraft der Industrie noch spektakulärer belegt: Nicht nur auf den Ausstellerständen, auch in Sonderschauen, etwa zu 3D-Druck oder kollaborativer Robotik. Zentrales Querschnittsthema ist die Automation. Logistiker und Profis für Umwelttechnik kommen freilich ebenso auf ihre Kosten - gemeinsam mit der MSV finden zwei weitere einschlägige Messen, die Transport a Logistica sowie die Envitech, statt.

Ansturm aus Ausland

84.000 Besucher reisten im Vorjahr an. Meinungsforscher fühlten einigen von ihnen wieder auf den Puls. Ergebnis: Das Wohlbefinden auf der Messe lag noch nie höher: 84 Prozent waren demnach "zufriedene Aussteller", 86 Prozent "zufriedene Besucher". Teilnehmer wüssten eben "das hohe fachliche Niveau zu schätzen", heißt es in Brünn ohne Koketterie. Nicht erstaunlich, dass sich für heuer zahlreiche Aussteller bereits im Vorfeld größere Ausstellungsflächen unter den Nagel rissen. Unter den Ausstellern der Alpenrepublik: Player wie der Schwertberger Spritzgießmaschinenbauer Engel, der Rieder Einstellgerätehersteller Zoller oder der Ansfeldener Recyclinganlagenbauer Erema. Asiatische Firmen, das ist unschwer antizipierbar, werden noch größere Präsenz zeigen. Gestiegen ist zuletzt auch insgesamt das internationale Interesse: aus dem Ausland kam schon gut die Hälfte aller Aussteller - und rund ein Zehntel der Besucher.

Wann? 9.-13.10.

Wo? Messegelände Brünn

Schwerpunkt: Automatisierung, Internet der Dinge

Besucher (2016): 84.000

Aussteller (2017): 1700