Automobilindustrie : Moskau schickt Delegation zu Oberösterreichs Autozulieferern

Der Moskauer Autohersteller Nami hat sich auf luxuriöse Limousinen spezialisiert, sozusagen die russischen Rolls-Royce. Wie es sich für eine patriotische Regierung gehört, sollen in Zukunft mit den Karossen auch Staatschef Wladimir Putin und seine Minister damit unterwegs sein - zumindest bei der Anfahrt zu offiziellen Terminen.

Autocluster Oberösterreich: "Sehr positiv gestimmt"

Nami ist eine Abkürzung, die auf Deutsch übersetzt "Wissenschaftliches Forschungsinstitut für Automobile und Automotoren" bedeutet. In anderen Worten. Nami forscht im Auftrag des Staates an der Entwicklung und Produktion neuer Fahrzeuge - und seit Jahren auch an neuen Autos in der Luxusklasse. Hier der Link zur Homepage der Institution.

Vor wenigen Tagen kam nun eine Delegation aus Moskau in Linz bei dem Autocluster Oberösterreich vorbei, wie die "Oberösterreichischen Nachrichten" berichten. Bei dem Treffen hat demnach etwa ein Dutzend heimischer Zulieferer den Russen die eigenen Produkte und Technologien präsentiert. Dabei sei es vor allem um Getriebe und Antriebsstrang gegangen, meinte Wolfgang Komatz, Geschäftsführer des Autoclusters Oberösterreich, gegenüber der Zeitung. Komatz fügte hinzu, dass er "sehr positiv gestimmt" sei, dass sich etwas ergebe.

Serienlieferungen unwahrscheinlich

Dem Bericht zufolge soll die Produktion der neuen Staatslimousinen nächstes Jahr anlaufen. Vorerst seien 4000 Autos pro Jahr geplant - keine allzu große Stückzahl. Beim Autocluster Oberösterreich erwartet man deshalb nicht, dass es zu Serienlieferungen aus Oberösterreich nach Russland kommen wird - angesichts der Stückzahl, aber auch, weil die Autos unbedingt ein russisches Produkt sein sollen.

Daher gehe es mehr um die Technologieentwicklung, so Komatz - ein mögliches Geschäft, das vor allem für Anlagenbauer und Automatisierungsspezialisten interessant sein könne. Einer davon ist schon heute in direktem Austausch mit dem Moskauer Hersteller - der Welser Anlagenbauer Rübig. Der russische Markt sei sehr interessant, bestätigt Firmenchef Günther Rübig gegenüber der Zeitung.

(red)