Industriekonjunktur : Metalltechnische Industrie im August: Hoffnung keimt auf

Während der Einkaufsmanagerindex für die Industrie schon positive Signale sendet, rechnen die Unternehmen in der Metalltechnischen Industrie "mit einem sehr schleppenden Verlauf in den nächsten Monaten". Das geht aus dem Branchenausblick August der Metalltechnischen Industrie hervor. Der Weg aus der Krise dürfte speziell im Maschinenbau "deutlich schwerer und langwieriger sein", sagt Martin Baminger, Konjunkturexperte der Metalltechnischen Industrie.

Darauf deuten laut Baminger auch die Auftragsbestände hin. Im Juli berichten 52 Prozent der Unternehmen immer noch von sinkender Produktion gegenüber den letzten drei Monaten. Nur elf Prozent melden steigende Produktion. "Das bedeutet, wir sehen derzeit nichts von dem erhofften steilen Aufschwung nach dem Ende des Lockdowns", so Baminger. Im Gegenteil, der Rückgang prolongiert sich.

Aufgrund der schwierigen Situation auf den Exportmärkten sei diese Entwicklung auch nicht weiter verwunderlich. Das Tempo des Rückgangs hat sich aber verlangsamt. Die größten Rückgänge waren im Mai und im Juni zu verzeichnen.

Vom Tiefpunkt im April haben sich die Einschätzungen für die mittelfristige Geschäftslage indessen wieder deutlich verbessert, der Ausblick ist aber nach wie vor pessimistisch. 36 Prozent der Maschinenbauer erwarten in sechs Monaten eine ungünstigere Geschäftslage als jetzt, zwölf Prozent eine günstigere. Im April betrugen diese Werte 65 Prozent versus sieben Prozent. In der Metallwarenindustrie ist der Verlauf fast ident.

Ein Hoffnungsschimmer, der nicht mehr in den Branchenausblick eingegangen ist, kommt aus der deutschen Industrie. Die Auftragseingänge im Juni sind dort um 27,9 Prozent im Vergleich zum Mai gestiegen, die schlechte Nachricht dabei: das ist immer noch 11,3 Prozent unter dem Niveau von Juni 2019.

Dieser Trend, sollte er sich fortsetzen, könnte aber im zweiten Halbjahr zu einem kleinen Wachstumsmotor für die Metalltechnische Industrie werden.

Die Metallpreise sind in den letzten Monaten wieder etwas gestiegen, der Aufwärtstrend dürfte aber gestoppt sein. Kupfer und Nickel liegen wieder über dem Vorkrisenwert.

Mehr Informationen: www.metalltechnischeindustrie.at