Metallindustrie : Metaller-KV: Zur Stunde nichts Neues

In der sechsten Verhandlungsrunde zum Metaller-KV hat sich bis zum späten Donnerstagnachmittag nichts Neues ergeben. "Keine Neuigkeiten", hieß es von beiden Verhandlungsseiten um 17:00 Uhr auf Anfragen. Damit gab es auch nach drei Verhandlungsstunden heute - und damit insgesamt 43 Verhandlungsstunden - weiter keinen Durchbruch.

In der sechsten Verhandlungsrunde zum Metaller-KV hat sich bis zum späten Donnerstagnachmittag nichts Neues ergeben. "Keine Neuigkeiten", hieß es von beiden Verhandlungsseiten um 17:00 Uhr auf Anfragen. Damit gab es auch nach drei Verhandlungsstunden heute - und damit insgesamt 43 Verhandlungsstunden - weiter keinen Durchbruch.

Verhärtete Fronten im Vorfeld

Vor dem Auftakt dieser Verhandlungsrunde blieben Gewerkschafter bei den Forderungen, die die Arbeitgeber auch dieses Mal neuerlich vehement zurückgewiesen haben: Ein Lohn-/Gehaltsplus von 5 Prozent und umfangreiche rahmenrechtliche Zugeständnisse.

Die Arbeitnehmerverhandler Rainer Wimmer (PRO-GE) und Karl Dürtscher (GPA-djp) sehen sich durch den Rückhalt aus der Belegschaft bei den Warnstreiks gestärkt. Gebe es keine Einigung, würden am Montag ganze Schichten ausfallen, nicht nur für zwei, drei Stunden die Arbeit niedergelegt wie in den vergangenen Tagen.

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"Bei einem solch hohen Forderungspaket spielen wir nicht mit", bekräftigte hingegen der Sprecher der Arbeitgeberverhandler, Christian Knill. Die Gewerkschaft müsse bei ihren Forderungen "einen großen Abstrich machen, und wir werden auch unseren Teil dazu beitragen, um zu einer Lösung zu kommen", sagte Knill. "Streiks generell bringen nichts." Die Arbeitgeber boten zuletzt 2,7 Prozent.

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Fortschritte in kleineren Metallbranchen

Beide Seiten betonten, heute gehe es um ernsthafte Verhandlungen. Die Gewerkschafter kritisierten, dass zuletzt bereits getätigte Zusagen im Rahmenrecht wieder kurzfristig zurückgenommen worden seien. "Daher sind wir ja letztes Mal aufgestanden", so Wimmer. Auch an einem nachgebesserten finanziellen Angebot via Telefon vom vergangenen Donnerstag hielten Wimmer und Dürtscher weiterhin nichts und kritisierten ein solches Vorgehen als schlechten Stil.

Dürtscher sagte im Gespräch mit der APA, dass es bei den KV-Gesprächen der kleineren Metallergruppen zwischen Montag und Mittwoch Fortschritte gegeben habe, die bisher beim großen Teilbereich der Metalltechnischen Industrie (FMTI) fehlten. Keinesfalls mache man als Gewerkschaft Oppositionspolitik, man sei den Belegschaften in den Betrieben verantwortlich.

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WKÖ: Ohne Einigung werden die Kosten enorm steigen

Wirtschaftskammer-Generalsekretär Karlheinz Kopf seine Hoffnung geäußert, dass heute der Durchbruch gelingt und sich Gewerkschaften und Arbeitgeber einigen. Ein etwaiger Streik würde einen hohen zweistelligen bis niedrigen dreistelligen Millionenbetrag kosten - pro Tag, sagte Kopf am Donnerstag vor Journalisten.

Sollten sich die Sozialpartner heute wieder nicht auf einen Kollektivvertragsabschluss in der Metallindustrie einigen, wollen die Gewerkschaften ihre Drohung wahr machen und richtig streiken. Bisher gab es nur Warnstreiks.

Das Forderungspaket der Arbeitnehmervertreter bezeichnete Kopf als "völlig jenseits" und "bedauerlich". Die Lohnforderung von 5 Prozent sowie alle Wünsche zur Kompensation der neuen Arbeitszeitregeln würden für die Betriebe in Summe eine Kostenerhöhung von 20 Prozent bedeuten.

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(apa/red)