Metaller-KV : Metaller-KV: Erste Streiks

Jetzt haben die ersten Warnstreiks bei den Metallern begonnen, nachdem die fünfte Runde der KV-Verhandlungen vorige Woche gescheitert war. Zeitgleich hat die Regierungsspitze an die Lohnverhandler appelliert, im Dialog zu bleiben.

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Eines der Unternehmen, die zur Stunde bestreikt werden, ist die Firma Collini in Wien (auf allen Fotos zu diesem Artikel).

Streik sei zwar als letztes Mittel legitim, es gelte aber, aufeinander zuzugehen und "nicht politische Ersatzgefechte am Rücken von Arbeitnehmern und Betrieben zu führen", so Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) in einem gemeinsamen schriftlichen Statement gegenüber der APA.

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Die beiden Politiker appellierten an die Sozialpartner nach den Worten Straches, "nicht den Weg des Widerstandes zu gehen, sondern den der Gemeinsamkeit und sich solange an einen Tisch zu setzen, bis es eine für beide Seiten zufriedenstellende Einigung gibt".

"Österreichs Wirtschaft entwickelt sich gut, steht aber auch im internationalen Wettbewerb vor großen Herausforderungen. Vor diesem Hintergrund appellieren wir an die Verhandlungspartner, im guten Dialog einen fairen Gehaltsabschluss zu erzielen. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen am Erfolg des Landes teilhaben und die Unternehmen weiter wettbewerbsfähig bleiben", so Kurz.

Strache: "Streik ist ein absolut legitimes Kampfmittel"

"Streik ist ein absolut legitimes letztes Kampfmittel der Gewerkschaft, aber Konflikte lassen sich immer besser am Verhandlungstisch lösen, als auf der Straße", so Strache.

Schon vor Wochen war ein ähnlicher Appell nach einem fairen Abschluss bei den Metaller-KV-Verhandlungen von Kurz und Strache zum Teil auf heftige Kritik unter Sozialpartnern gestoßen.

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FMTI: Streiks verursachen Kosten

Angesichts der Protest- und Kampfmaßnahmen der Gewerkschafter forderte auch der Obmann des Fachverbands Metalltechnische Industrie, Christian Knill, die Gewerkschaften auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. "Streiks bringen niemanden etwas. Sie verursachen nur Kosten für die Betriebe und die Mitarbeiter." Sachfragen gehörten am Verhandlungstisch geklärt.

"Es wird wieder eine Gesprächsbasis geben müssen. Es ist ganz klar, es wird ein Ergebnis geben. Auf Arbeitgeberseite muss aber Vernunft einkehren", sagte der Metaller-KV-Verhandler GPA-djp-Chef Karl Dürtscher. (apa/red)