Luftfahrt : Lokalaugenschein ab Wiener Flughafen: Das Fliegen ist anders geworden

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© APA/HELMUT FOHRINGER

In Zeiten des Coronavirus ist auch Fliegen anders geworden. MNS-Maske vom Eintritt in den Terminal bis zur Ankunft am Ziel und so weit wie möglich Abstand halten gehören nunmehr ebenso dazu wie Bordkarte oder Pass. Die APA - Austria Presse Agentur hat sich auf "Lokalaugenschein" und in die Lüfte begeben.

Die Maske sitzt beim Betreten von Terminal 3 auf dem Flughafen Wien, wo aktuell alle Airlines abgefertigt werden. Die Hinweise an den Eingängen - "Mund-Nasen-Schutz tragen" und "Abstand halten" - sind nicht zu übersehen. An den Check-in-Schaltern gibt es längst Plexiglas-Schutz, wie man ihn auch aus Banken, Apotheken oder an Supermarkt-Kassen kennt. Bodenmarkierungen fordern - einmal mehr - zum "Abstand halten" (Zusatz: "Gemeinsam gesund bleiben") auf. Mit dem "Neustart" der Austrian Airlines (AUA) "erwacht" auch der Airport in Schwechat nach fast drei Monaten des Beinahe-Stillstands.

Im Terminal findet der Fluggast vielerorts Handdesinfektionsständer. Ebenfalls desinfiziert wird an der Sicherheitskontrolle, die mit Montag wieder stärkere Frequenz erfährt. Boarding für den "Jungfernflug" der AUA nach München (OS 111) ist am Gate F01. Es geschieht nach Gruppen und dennoch zügig. "Safety First beim Neustart" gilt als Motto. "Abstand halten" ist selbstverständlich, darauf weisen die Flugbegleiterinnen in ihren Durchsagen in der Kabine der Embraer 195 ebenfalls hin. Auch sie tragen verpflichtend Schutzmasken.

Es sei schon "Gewohnheit", sagte eine der Frauen zur APA. Fliegen "hat gefehlt", blickte sie auf die vergangenen knapp drei Monate "auf dem Boden" zurück. Es sei "eine Passion", ja sogar "eine Berufung", wirft eine Kollegin hinsichtlich der Tätigkeit "über den Wolken" ein. "Man ist Flugbegleiter oder nicht." Ein Lächeln lässt sich trotz Maske erkennen.

An Bord den Abstand zu wahren, ist in der Business Class jedenfalls leichter. Der Mittel- bzw. der Nebenplatz bleiben dort grundsätzlich frei. Sitzt man also am Fenster, bleibt selbst der "Babyelefant" zu anderen Passagieren beinahe gewahrt. In der Economy Class muss man hingegen darauf hoffen, dass der Nebensitz nicht gebucht ist. Aber auch mit einer Nachbarin oder einem Nachbarn lässt es sich in der AUA-Embraer durchaus aushalten.

Der MNS-Schutz muss im Terminal in München weiterhin getragen werden. Die entsprechenden Hinweise sind jenen hierzulande durchaus ähnlich. Selbiges gilt für das Prozedere beim Boarding.

Auf dem Rückflug nach Wien (OS 112) verteilen die Flugbegleiterinnen sogenannte Aussteigekarten, die von den Passagieren unter Angabe von Kontaktdaten, Flug- und Sitznummer auszufüllen sind und wieder eingesammelt werden. Auch das ist neu in Zeiten von Corona. "Ihre Angaben helfen den Gesundheitsbehörden, sich mit Ihnen in Verbindung zu setzen, wenn Sie einer übertragbaren Krankheit ausgesetzt waren", lautet der Hinweis zum Fragebogen.

Zurück in Wien gibt es eine weitere Neuerung. Auf dem Flughafen werden bei allen ankommenden Passagieren auf dem Weg zur Gepäckausgabe mit Wärmebildkameras vollautomatisch Körpertemperaturmessungen durchgeführt. Wer "unverdächtig" ist, bleibt unbehelligt. Wird erhöhte Temperatur festgestellt, tritt ein Amtsarzt auf den Plan und leitet weitere Schritte ein.

(Von Ernst Weiss, APA)