Chemische Industrie : Kunstharz-Hersteller Allnex nach Thailand verkauft

Allnex
© Allnex

Advent International war 2013 für knapp eine Mrd. Euro bei Allnex eingestiegen und war mit der Übernahme des neuseeländischen Rivalen Nuplex zum Marktführer aufgestiegen.

"Wir haben ein sehr gutes Resultat erzielt. Das ist eine der erfolgreichsten Transaktionen von Advent, auch im Chemiesektor", sagte Ronald Ayles, der die Branche für den Investor betreut. Allnex geht auf eine Sparte des ehemaligen Chemiekonzerns Hoechst zurück. In dem Unternehmen sind auch Teile von Akzo Nobel, Bayer und UCB aufgegangen. Vor dem Einstieg von Advent gehörte Allnex zur amerikanischen Cytec, die heute Teil von Solvay ist. Das Unternehmen setzt mit rund 4.000 Mitarbeitern heute zwei Mrd. Euro um. Seit 2013 habe sich der Umsatz verdoppelt, der operative Gewinn (Ebitda) sei sogar noch stärker gestiegen, sagte Ayles. In den zwölf Monaten bis Ende März lag es bei rund 325 Millionen Euro. Das Unternehmen habe sich auf umweltfreundliche Technologien spezialisiert, etwa Harze, die ohne Lösungsmittel auskommen. Damit beliefert Allnex vor allem die Auto- und Verpackungsindustrie.

Allnex habe in den vergangenen Jahren vor allen auf Asien gesetzt, sagte Ayles. Von dort kommt auch der neue Eigentümer, der das Wachstum dort weiter ankurbeln soll: PTT Global Chemical gehört zum Energiekonzern PTT.

Die Käufer mussten sich dabei nicht wie bei Finanzinvestoren üblich in einem Bieterwettstreit durchsetzen: "Wir haben nur bilaterale Verhandlungen mit PTTGC geführt", sagte Ayles. Ungewöhnlich ist auch die lange Zeit, die Allnex im Portfolio des Investors war, der normalerweise nach drei bis sieben Jahren wieder aussteigt: "Es war uns von Anfang an klar, dass das ein längerfristiges Engagement sein würde. Private Equity braucht gerade in der Chemie einen langfristigen Horizont", sagte Ayles. Beim "Plexiglas"-Hersteller Röhm, den Advent vor zwei Jahren von Evonik gekauft hatte, werde das ähnlich sein.

Allnex in Österreich

Allnex ist ein global aufgestelltes Unternehmen und als Hersteller von Kunstharzen und Additiven für Beschichtungen, Farben und Lacken für eine Vielzahl von Anwendungsbereiche in seiner Branche führend.

Das Unternehmen beschäftigt weltweit mehr als 4.000 Mitarbeiter, verteilt auf 33 Produktionswerke, 23 Forschungs- und Technologiezentren und weitere Standorte in Europa, Asien, Ozeanien, Nord- und Südamerika.

Ein Teil dieses Unternehmens ist die Allnex Austria GmbH, die aus dem Produktionswerk in Werndorf und dem Forschungs- und Entwicklungszentrum in Graz besteht. Im österreichischen Werk in Werndorf werden jährlich ca. 80.000 Tonnen Kunstharze erzeugt, ca. 90 % davon sind bereits wasserlöslich. (apa/red)